Der geheimnisvolle Architekt des Fernsehturms

Der Fernsehturm steht seit einem halben Jahrhundert in Schwerin. Wer ihn gebaut hat? Das wissen nicht einmal die Chroniken der Stadt. Am Donnerstag wird das Geheimnis um den Architekten gelüftet, bei einem Talk im Turm – und damit pünktlich zum 50. Jahrestag des Bauwerkes.
24.06.2014
dieschweriner

Ältere Schweriner können sich sicher noch daran erinnern, dass der Schweriner Fernsehturm, als er vor 50 Jahren fertiggestellt wurde, noch mitten in einer Waldfläche im Südosten der Stadt stand. Damals umgab das hohe 136 Meter hohe Bauwerk noch keine Plattenbausiedlung. Während die technischen Daten leicht nachlesbar sind, war der Name des Architekten bislang ein Geheimnis. Selbst im Schweriner Stadtarchiv fand sich kein Hinweis darauf.

Anzeige

Nun wird dieses Geheimnis gelüftet: Denn Carsten Kollmann, der Sohn des Architekten, hat sich an die Stadt gewandt. Er hatte in der gerade erschienenen Neuauflage der Chronik Schwerin einen Artikel über das Bauwerk seines Vaters gelesen. Darin stand, der Architekt des Turms sei unbekannt: „Der Architekt war mein Vater, Günther Kollmann (1923-1991), damals tätig beim VEB Ipro Berlin, später beim IHB Berlin. Er war dort Architekt und Gleitbauspezialist. Sein Wissen und Können im Betongleitbau hatte er u.a. bei Kühlturmbauten in den Kraftwerken Jäntschwalde und Trattendorf sowie dem Fernsehturm Dequede mehrfach beweisen können. Deshalb wurde ihm die Projektierung des Schweriner Fernsehturmes als Alleinprojekt übertragen. Das war damals unüblich, da die meisten Projekte als Kollektivarbeit bewältigt wurden.“

Wie der aus Hamburg stammende Architekt überhaupt dazu kam, den Schweriner Turm zu projektieren und warum der Turm den ungewöhnlichen Querschnitt eines Reuleaux-Dreiecks hat, darüber berichtet Carsten Kollmann am Donnerstag, 26. Juni, um 15 Uhr bei einem „Talk im Turm“ im Foyer des Fernsehturms. Der Eintritt ist frei.