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Der schönste Fund aus dem Schlossinnenhof
Entdeckt wurde sie von Tierarzt Carsten Schmoldt. Tierarzt? „Richtig“, sagt die Ausgrabungsleiterin. „Wir haben hier ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger, die uns helfen.“ Und Schmoldt konnte helfen mit seinem Metalldetektor - und wurde dafür belohnt. Mit dem Fund der goldenen Hohlperle. Zerdrückt ist sie - „da muss ein Goldschmied ran“ -, aber trotzdem gut erhalten.
Was die Perle belegt: Dass es nicht nur einen Schutzwall gegeben hat, sondern auch höfisches Leben rund um die Halbinsel, so Konze. Die Mitarbeiterin des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege gräbt derzeit mit ihrem Team das älteste Bauwerk Schwerins aus. Den Wall im Schlossinnenhof. Er stammt aus dem Jahr 965 (wir berichteten).
Und wie ist die Perle dorthin gekommen? Darüber könne man nur spekulieren, sagt Konze. Das aber vortrefflich. Eine Theorie geht so: Den ersten Wall ließ Obotritenfürst Nakon erbauen. Spätestens 967 übernahm Sohn Mistivoj die Macht. Dessen Tochter wiederum, Tove von Mecklenburg, heiratete den dänischen König Harald Blauzahn. „Das war vor allem eine politische Allianz“, sagt Konze. „Nach der Hochzeit müssen hochrangige Leute hier gewesen sein.“
Und einer davon hatte eine Perle dabei. Die goldene Hohlperle.