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Lenin setzt Rost an
Seit 1985 steht Lenin auf dem Großen Dreesch. 3,50 hoch, breitbeinig, die Hände in den Manteltaschen. 29 Jahre sind eine lange Zeit. Die ersten Schäden seien jetzt gemeldet worden, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. Rost. Irgendwann müsste man was tun. Nur, Geld für die Sanierung geben: Das kann sich die Stadt nicht vorstellen.
Lenin wird also eines Tages doch noch verschwinden. Wann genau? Keine Prognose. Am Denkmal selbst soll nichts mehr gemacht werden. Und doch gibt es Klärungsbedarf. „Die Infotafel an der Statue ist hochproblematisch“, sagt der Jenaer Historiker Jörg Ganzenmüller. Auf der Tafel ist zu lesen, dass Lenin Kulaken und Bauern enteignet und den Boden an Besitzlose verteilt habe. Das dürfe so nicht stehen bleiben, sagt Ganzenmüller: „Kulaken, das ist ein ideologischer Begriff. Und die Besitzlosen hatten sich das Land selbst genommen. Lenin war bloß der Verkünder.“ Wenigstens ordentlich informieren, so Ganzenmüller, müsse die Stadt.
Den kompletten Text finden Sie in der aktuellen Ausgabe der ZEIT oder unter http://www.zeit.de/2014/36/lenin-statue-schwerin