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Lenin weg? „Dann auch Stauffenbergs Name“
Die Bewertung Lenins ist nur sinnvoll, wenn man auch seine Geldgeber nennt. Denn seine Taten, seine Verbrechen sind nur möglich geworden durch das großzügige Sponsoring durch den deutschen Kaiser und die deutsche Wirtschaft. „Er arbeitet völlig nach Wunsch“, drahtete am 17. April 1917 der Leiter des deutschen Nachrichtendienstes in Stockholm an den Generalstab in Berlin.
Sowohl Politik und Wirtschaft des deutschen Reiches wollten bereits damals den „mongolischen Untermenschen“ bezwingen; der Kampf um die fossilen Brennstoffe hatte Anfang des 20. Jahrhunderts gerade begonnen. Lenin kam da gerade recht (Hintergrund - hier klicken).
Die Tafel sollte also den Hinweis enthalten, dass Lenin im Interesse und mit aktiver Beteiligung der deutschen Bourgeoisie handelte. Übrigens waren das damals überwiegend die gleichen Familien und ähnliche Firmenkonsortien wie heute. Wer prangert die an?
Sicher war Lenin „ein Antidemokrat reinsten Wassers“, wenn man ihn mit den Maßstäben von heute misst. Wenn das aber das Maß der Dinge ist, warum stehen dann die Denkmäler der Aristokratie immer noch in Schwerin?
Die Frage ist: In welchem Interesse handeln die Schweriner Lenindenkmal-Gegner? Ist es im Interesse von Demokratie und Freiheit? Will man lediglich alte Feindbilder bestätigen und den eigenen Namen in die Öffentlichkeit posaunen? Nehmen wir an, es geht um Demokratie und Freiheit. Dann sind die Lenin-Gegner nur ernst zu nehmen, wenn sie im gleichen Atemzug fordern, dass der stramme Nazi von Stauffenberg als Straßenname verschwindet.
Die Tafel-Bewertung von Jörg Ganzenmüller: hier klicken
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