Härtestes Rennen der Welt: Schweriner haben es geschafft!

Stefan Nimke, Daniel Rackwitz, Dennis und Michael Kruse haben es geschafft. Als Team „Best of Northern Germany“ sind die Schweriner quer durch die USA gerast. Von Los Angeles bis Washington. Fast 5000 Kilometer in weniger als sechs Tagen. Die härteste Radtour der Welt. Wie es gelaufen ist? Das berichten sie selbst. Das Facebook-Protokoll.
22.06.2014
dieschweriner

14. Juni: Wir hatten mit 100 Seiten Regelwerk zu kämpfen und haben alle Checks mit 100 % absolviert und können das Rennen ohne Zeitstrafe starten!

14. Juni: Das Rennen startet, die Teams verlassen eines nach dem Anderen das Starttor. Alle Teams starten mit einer Minute Zeitabstand.

14. Juni: Die ersten 7 Meilen zählen noch nicht zum eigentlichen Rennen. Erst danach läuft die Zeit und die Fahrer beginnen, richtig in die Pedale zu treten. Ab dann sind die ersten 2 Fahrer für die nächsten 21 Meilen auf sich gestellt. Ab Meile 30 fahren Rad und Auto wieder zusammen.

15. Juni: Das Rennen läuft. Aktuell Platz 3. Grüße aus der Wüste... Stefan Nimke: „Solch eine Hitze habe ich noch nicht erlebt.“ 35km/h Durschnittsgeschwindigkeit bei ca. 45 Grad.

15. Juni: Die ersten 500 km sind geschafft.

17. Juni: Wir hatten das Glück und mussten in Durango keine Zeitstrafe absitzen, da wir bis jetzt noch keine Fehler gemacht haben.

17. Juni: Wir hatten gerade Bergfest und haben die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Die Jungs sind immer noch motiviert, die Teamwechsel und auch die Fahrerwechsel klappen immer besser. Ein Teamwechsel am Tag dauert mittlerweile ca. 10 s. in der Nacht ungefähr 25 s. Ein Fahrerwechsel am Tag verläuft in der Regel ohne Stopp. In der Nacht dauert ein Fahrerwechsel ca. 10-60 s.

17. Juni: Die Fahrer und das gesamte Team geben alles. Schlafen, Fahrradfahren/Autofahren, Essen und wieder Schlafen, das ist aktuell unser Tagesablauf. Eine Schicht im Following Vehicle dauert ungefähr 6-7 h, danach wird gewechselt.

18. Juni: Knapp 1700 km hat das Team noch vor sich. Wir haben uns das Ziel gesetzt, noch am Freitag anzukommen. Mal sehen, wie die Kraft und die Motivation mitmachen.

18. Juni: Dennis Kruse wird heute 25! Alles Gute, Dennis, und natürlich bekommst du ein tolles nachträgliches Geburtstagsgeschenk vom Team. Denn hoffentlich Morgen fahren wir durchs Ziel in Annapolis.

18. Juni: Schlechte Nachrichten! Leider hatten wir heute Nacht ein schreckliches Unwetter. Sicht unter 20 m, Gewitter, starker Regenfall dazu kam die leider sehr schlechte Straße. Unser Wohnmobil wurde beschädigt, da ein Baum direkt aufs Dach gefallen ist. Die Klimaanlage ist hinüber, das Heck des Wohnmobils muss komplett neugemacht werden. Eine Schadensumme ist noch nicht absehbar, aber schätzungsweise mehrere tausend Dollar. Die Sportler und Begleiter, die eigentlich Pause hatten, haben kein Auge zubekommen. Stress pur.
Die Radfahrer haben die Etappe gut überstanden, da Sie halbwegs dem Wetter davon gefahren sind.

19. Juni: So, noch gute 800 km liegen vor uns. Das Unwetter ist vorüber, die schwüle Luft ist geblieben. Aktuelles Ziel: noch am Freitag im Ziel ankommen!

20. Juni: So, keine 200 km mehr bis zum Ziel! Das heimliche Ziel „unter 6 Tage“ liegt zum Greifen nahe. Jetzt noch 9 Stunden, um dieses Ziel zu erreichen.

20. Juni: Und das nächste Auto hat einen Schaden. Wildunfall mit unserem Medienfahrzeug. Gesamte Front, Stoßstange hinüber. Fahrerin steht momentan noch unter leichtem Schock.

20. Juni: Die letzten 100 km sind angebrochen. Der 4. Platz ist in Reichweite. Daniel und Stefan beenden gleich ihre letzte Schicht.

20. Juni: Es ist geschafft! Nach 5 Tagen, 19 Stunden und 46 Minuten überquerten wir um 11:01 Ortzeit als viertes Team die Ziellinie des Race Across America in Annapolis, Maryland.

Die Route: Hier klicken

Hintergrund:

Die Teams haben 216 Stunden Zeit, um alle 55 Checkpoints zu erreichen. Eine Pause gibt es nicht. Mindestens ein Sportler muss immer fahren. Die letzten 40 Kilometer müssen alle vier auf dem Rad sein.