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Was macht eigentlich…Lisa Thomsen?
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Lisa Thomsen: Ich spiele für Azeryol Baku in Aserbaidschan. Ich habe mich gut eingelebt und wurde von meiner Mannschaft super aufgenommen. Es macht unglaublich viel Spaß mit und gegen so viele Topspielerinnen zu spielen. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren stark verändert und gerade in der Innenstadt fühlt man sich schon wie in Europa. Aber was die Organisation des öffentlichen Lebens sowie auch des Volleyballs angeht, passieren hier schon einige Dinge, die vorsichtig ausgedrückt etwas komisch und gewöhnungsbedürftig sind. Sportlich war die Saison für meine Mannschaft bis jetzt ein Auf und Ab, aber wir standen im Finale um die Meisterschaft. Dort haben wir leider gegen Rabita Baku verloren. Es wäre aber auch eine absolute Sensation gewesen, zu gewinnen, denn es wäre die erste Meisterschaft in der Volleyballgeschichte in Aserbaidschan gewesen, die nicht an Rabita Baku geht.
In diesem Jahr steht die WM mit Deutschland in Italien für dich an. Freust du dich darauf, oder wäre es auch mal schön, einen Sommer durchschnaufen zu können?
Natürlich freue ich mich schon auf die WM. Mit der Nationalmannschaft schaffen wir es immer, durch harte Arbeit und unseren Teamgeist aus jedem Sommer etwas ganz Besonderes zu machen! Es ist eine Ehre, ein Teil davon sein zu dürfen. Unsere Gruppe bei der WM ist interessant und wir spielen gegen gute Gegner, die wir aber alle schlagen können, wenn wir unser Potential abrufen.
Nach der offiziellen Statistik hast du die besten Annahmewerte aller Liberas in der Champions League Saison gehabt. Macht dich das stolz?
Das macht mich sicherlich stolz. Aber es ist vor allem ein Verdienst der harten Arbeit in den letzten Jahren in Schwerin sowie bei der Nationalmannschaft. Dafür möchte ich mich bedanken!
Hast du noch viel Kontakt zu deinen ehemaligen Mitspielerinnen vom SSC?
Naja, ab und zu schreibt man sich mal und hört, wie es so läuft. Dadurch, dass alle Teams so viele Spiele absolvieren müssen, bleibt für soziale Kontakte zu den alten Mitspielerinnen aber nicht so viel Zeit, wie man gerne hätte. Dafür nutzen wir die Zeit im Sommer bei der Nationalmannschaft umso intensiver. Meisten spielen wir nach einem anstrengenden Trainingstag Karten und quatschen über Gott und die Welt.
Wie sehr verfolgst du die Spiele des Schweriner SC?
Diese Saison habe ich 3-4 Spiele auf DVL-TV live verfolgt. Über alle Ergebnisse haben mich aber meine Eltern immer auf dem Laufenden gehalten.
Welche sportlichen Ziele hast du? Bleibst du in Baku oder zieht es dich zurück nach Deutschland?
Ich kann jetzt noch nicht absehen, wohin es mich nächste Saison verschlägt. Die Saison hier war nicht immer einfach, weil ich doch sehr weit von zu Hause weg bin und die drei Stunden Zeitverschiebung einem auch nicht unbedingt entgegenkommen. Aber ich habe hier auch viel gelernt und es ist einfach eine tolle Erfahrung, auch im Ausland Volleyball zu spielen!