Wie kommt der Handball in die Tennishalle?

Mit eigenem Boden, großen Tribünen, rund doppelt so vielen Zuschauern und als Test, ob sie eine Alternative zur Kästnerhalle wäre.
09.01.2015
Sylvia Kuska

Früher war ihr Derby das Spiel des Jahres. Jetzt ist es ein Freundschaftsspiel. Mecklenburger Stiere gegen HC Empor. Schwerin gegen Rostock. Dritte Liga gegen zweite. Alte Rivalität. Erinnerung an fast 80 packende Duelle; unvergessen das Jahr 2010, als der SV Post zu Hause vor mehr als 3000 Zuschauern das Zweitliga-Derby 28:24 für sich entschied. Oder 2011, als der Vorgänger der heutigen Stiere in der Schlussminute den Rostockern in Rostock den Sieg überlassen musste. All das zieht noch immer, auch eine Nummer kleiner.

Die Fans sind heiß, bestellen für Donnerstag, den 15. Januar, mitunter gleich zweistellige Karten. Nach einer kleinen Panne beim Ticketverkauf – er war schon angekündigt, die Karten waren aber noch nicht da - erhalten sie diese nun auch.

Zum Spiel geht’s diesmal nicht ans Ende vom Dreesch. Zu weit ab vom Schuss, zu klein, schlechte Akustik, Parkplatzprobleme: Das ist nicht optimal und passt erst recht nicht zu solch einem Derby. Oder zur zweiten Bundesliga, dem erklärten Ziel der Stiere. „Wir wollen deshalb alle Möglichkeiten testen, die als Heimspielstätte geeignet sind“, sagt deren Geschäftsführer Friedrich Diestel.

Eine davon könnte in Krebsförden liegen, in der Tennishalle vom belasso. Dafür muss in der ganzen Halle Handballboden verlegt werden. Dann werden die Tribünen aufgebaut. Darauf haben zwischen 700 und 1000 Leute Platz. Fast doppelt so viele wie in der Erich-Kästner-Halle.

Großer Aufwand, doppelter Nutzen: Da die Halle einmal handballtauglich hergerichtet ist, wird ein paar Tage später auch das nächste Drittliga-Heimspiel hier ausgetragen. Auf Wunsch beider Mannschaften nicht am Sonnabend, sondern am Sonntag, 18. Januar, 16 Uhr. Dann treffen die Schweriner auf die SG Achim/Baden. In der Hinrunde endete die Partie unentschieden. Jetzt brennen die Stiere darauf, mit deutlich mehr Zuschauern im Rücken den Sieg zu holen.

Bei all den Vorteilen, die die Tennishalle den Handballern zu bieten scheint, wird es vorerst aber bei diesen beiden Gastspielen im Sportpark bleiben. Danach geht es, so Pressesprecherin Barbara Arndt, wieder zurück zur Kästnerhalle.