Hau ruck im Zeichen des Drachens

  • Sylvia Kuska
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    Das Seil ist eingefädelt. Jetzt heißt es: spannen, spannen, spannen. Die Kurbel hilft.
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    Michael Zachrau nimmt Kurs aufs Südufer.
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    Gut 500 Meter Seil müssen pro Bahn von der Rolle - insgesamt mehr als 4000 Meter.
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    Große Karabiner halten alles zusammen.
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    Konstantin bringt die Boje in Position.
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    Die orangefarbenen Bojen markieren den Weg, die blauen halten die Seile vom Boden fern.
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    Das längste Seil misst 580 Meter. Es markiert die Außenbahn.
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    Einmal Südufer und zurück dauert gut eine halbe Stunde.
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    Für die Wettkämpfe gibt es sieben Bahnen.
Jan-Erik und Konstantin geben an dem 150 Kilo schweren Stahlträger im Pfaffenteich alles, damit die Drachenkämpfer am Wochenende nicht auf die schiefe Bahn geraten.
10.08.2015
Sylvia Kuska

Der Pfaffenteich ist gemäht. Die Fontäne speit auch schon seit ein paar Tagen kein Wasser mehr. Zig Drachenboote, die im Takt der Trommeln hier drüber fahren – das hält keine Düsenanlage aus. Jetzt ist sie erst einmal abgetaucht.
Höchste Zeit, die blauen und orangefarbenen Bojen ins Wasser zu lassen. Am Mittwoch sollen die Stege für Start, Ein- und Ausstieg und fürs Feuerwerk baden gehen. Bis dahin müssen die Wegweiser fertig im Wasser schaukeln. Also: Ab zum Arbeitseinsatz. Wochenende hin, Wochenende her. Freiwillige vor!

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Es ist Samstag, kurz nach Mittag. 2800 Meter Stahlseil haben Jan-Erik, Philipp und Konstantin schon von der Rolle gelassen. Zwei Bahnen quer. Vier Bahnen von Nord nach Süd. „Kapitän“ Michael Zachrau steuert das Floß zum nächsten Stahlträger im Norden, hält es mit einem Paddel in Position.

Einen halben Meter ragen die Ständer aus dem Wasser. Das reicht nicht, um das Seil einzufädeln. Also: Hau ruck! An den Muskeln liegts nicht, versichern die Jungs nach dem ersten Versuch. Irgendetwas klemmt. Ach so. Also noch mal: Hau ruck! Mit aller Kraft drücken sich die Adern am Hals hervor. Jan-Erik und Konstantin halten 150 Kilo auf Hüfthöhe. Philipp fädelt. Alles wieder absenken. Kurbel ran und drehen, drehen, drehen. Bis das Seil fest gespannt ist. Die Arbeit ist wie jedes Jahr schwer, aber Routine.

Seit 1999 kümmert sich die Kanurenngemeinschaft um das Drachenbootfestival. Aufbau, Abbau, Rennpläne erstellen, Orga, Promotion – viel Freizeit und manchen Urlaubstag dafür zu geben, ist für den sportlichen Leiter, die drei Jungs und all die anderen Mitstreiter Ehrensache. 

Michael Zachrau startet den Außenmotor. Meter für Meter wickelt sich das Seil von der Rolle. Alle paar Meter stoppt das Floß, bringen die Jungs eine neue Boje in Position. Orange für die Wettkampfstrecke. Blau damit die Seile nicht auf den Grund sinken und sich dort verfangen.

Achtung, die Paffenteichfähre biegt ins Südufer! Kein Problem. „Nur wenn wir die Seile gerade aus dem Wasser heben, könnt es brenzlig werden, die Fähre sie uns zerfahren.“  In solchen Momenten hebt Michael Zachrau seinen Arm und der Fährmann drosselt die Geschwindigkeit. Jetzt hat er aber Vorfahrt. Weil die Seile 1,20 Meter unter Wasser schwimmen, kann er auch in den kommenden Tagen seine Fahrgäste problemlos über den Teich schippern.

Am Nordufer sind die vier Freiwilligen unter sich. Am Südufer warten viele Fragen. Was sie da machen. Warum. Und wann die Drachenboote in See stechen. Hier und da ein staunendes Aha! Dann knattert der Motor wieder los.

Zwei Bahnen noch. Dann gibt’s Kuchen. Michael Zachrau weiß, wie er seine Jungs motiviert. In diesem Sinne: Hau ruck!