Zwei Nummern – ein Bereitschaftsdienst

Wer beim kassenärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen muss, stolpert möglicherweise über zwei unterschiedliche Rufnummern. Mit beiden kommen Anrufer am gleichen Ende heraus. Der Unterschied: die eine ist kostenlos, die andere nicht.
04.03.2014
Sylvia Kuska

Rebellierende Mägen, schmerzende Bäuche und steigende Fieberkurven kennen weder Wochentage noch Arztsprechzeiten. Nachts, am Wochenende oder an Feiertagen – kurzum, wenn die Hausarztpraxis geschlossen hat – ist der kassenärztliche Bereitschaftsdienst für solche Beschwerden zuständig. Wer ihn telefonisch erreichen möchte und im Internet nach einer Nummer sucht, findet zwei unterschiedliche Angaben: Mal ist es die 116117. Mal die 0180/5868222600.

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Egal, welche er wählt, der Anrufer landet in beiden Fällen beim Bereitschaftsdienst. Unter der ersten Nummer zahlt er dabei nichts, unter der langen hingegen aus dem deutschen Festnetz 14 Cent pro Minute, mobil bis zu 42 Cent.

Weshalb zwei Nummern existieren? Zuerst gab es die sogenannte Service-Dienst-Nummer mit der 0180er-Vorwahl. Je nachdem, in welcher Stadt man wohnt, verändern sich die Durchwahlen am Ende.

Vor zwei Jahren wurde die bundesweit einheitliche Rufnummer 116117 eingeführt. Sie funktioniert ohne Vorwahl und gilt ganz gleich, ob man aus Schwerin, Hamburg oder München anruft. Sie kostet sowohl aus dem Festnetz als auch übers Handy nichts. Damit der Anrufer in der richtigen Bereitschaftspraxis herauskommt, wird sein Standort bestimmt. Entweder anhand der Festnetzvorwahl oder über die Ortung des Mobiltelefons, heißt es dazu bei der Kassenärztlichen Vereinigung.

„Eigentlich haben sich diese 0180er-Nummern durch die bundesweite 116117-Nummer überlebt, aber die Kassenärztliche Vereinigung MV hat die Erfahrung gemacht, dass viele Patienten im Land diese 0180er-Nummern in ihren Telefonen und Köpfen eingespeichert haben und sie deshalb sehr oft verwenden“, sagt deren Pressesprecherin Kerstin Alwardt. „Deshalb werden sie in absehbarer Zeit auch nicht abgeschaltet.“

Service

Wo befindet sich der kassenärztliche Bereitschaftsdienst in Schwerin?
Er sitzt im Eingangsbereich der Notaufnahme der Helios-Kliniken, Wismarsche Straße 393- 397

Zu welchen Zeiten ist er für Patienten da?
Montags, dienstags, donnerstags von 19 bis 24 Uhr,
Mittwochs von 13 bis 24 Uhr
Freitags von 16 bis 24 Uhr
Sonnabends, sonntags und feiertags von 7 bis 24 Uhr

Bei welchen Beschwerden er der richtige Ansprechpartner?
Wenn es sich um Erkrankungen handelt, mit der man normalerweise seinen Hausarzt aufsuchen, nicht aber den Rettungsdienst rufen würde.

Welche Rufnummern gelten für Kinder?
0180/5868222601 oder 5203601.
Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst hat folgende Sprechzeiten:
Montags, dienstags und donnerstags von 19 bis 20 Uhr
Mittwochs und freitags von 18 bis 20 Uhr
Samstags, sonntags und feiertags von 8 bis 20 Uhr.
Nach 20 Uhr gilt die zentrale Rufnummer.