72 Raser und (k)eine abstruse Logik
Wir fragen zweimal nach, ob wir das richtig verstanden haben. Jaja, haben wir, versichert Roland Vogler-Wander vom Innenministerium: Es habe Autofahrer gegeben. Die haben sich beschwert, sie würden zu spät zur Arbeit kommen, weil alle so vorschriftsmäßig fahren. Eine abstruse Logik?
Bloß nicht mit der Tachonadel über die 50 rutschen. Lieber noch ein bisschen drunter bleiben. Sicher ist sicher. Stehen ja überall Blitzer in der Stadt. Hatten Sie am Donnerstag auch so ein Auto vor sich? Oder zwei? Oder drei?
Aus der Puste brachte der Blitzmarathon die Polizisten in Schwerin jedenfalls nicht. 559 Fahrzeuge haben sie von Donnerstag 6 Uhr bis Freitag 6 Uhr gemessen. Davon waren 72 Fahrer zu schnell. Dreimal war der Gurt nicht angelegt, einmal fehlte der Führerschein. Ein paar hatten auch das Handy beim Fahren am Ohr.
Das Ergebnis überrascht nicht. Die Messstellen waren vorher ganz bewusst angekündigt worden. „Das hat Wirkung gezeigt“, resümiert das Innenministerium. Zumindest für einen Tag. Am Freitag waren dann auch wieder alle pünktlich auf Arbeit.