Anschlag auf Asylbewerberheim
Es handelte sich dabei um zwei Bierflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit, teilte die Polizei am Morgen mit. Das Gebäude geriet nicht in Brand. Das Feuer erlosch von allein, so dass kein Einsatz der Feuerwehr veranlasst werden musste. An der Hauswand entstanden schwarze Rußflecken.
Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen mit mehreren Polizeiwagen führten bisher nicht zu Ergreifung der Täter, hieß es weiter. Die Kriminalpolizei hat am Tatort Spuren gesichert und die Ermittlungen zur versuchten schweren Brandstiftung aufgenommen. Im Heim sind zurzeit acht Familien verschiedener Nationalitäten untergebracht.
Zunächst hatte die Polizei gesagt, dass Personen zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen seien. Am Vormittag dann die Korrektur: „Die Polizei nimmt diesen Sachverhalt sehr ernst. Durch die Tatbegehung bestand durchaus die Gefahr, dass Menschen verletzt werden.“ Die Polizei habe sich entschlossen, vor dem Objekt eine ständige Präsenz durch Einsatzkräfte zu gewährleisten. Nach weiteren Ermittlungen zur versuchten schweren Brandstiftung gegen die Gemeinschaftsunterkunft sei von einer politischen Motivation auszugehen. Es war nicht der erste Vorfall in Groß Lüdewitz: Im Dezember des vergangenen Jahres hatten Unbekannte das Heim mit einem ausländerfeindlichen Schriftzug besprüht.
Innenminister Lorenz Caffier (CDU) verurteilte die Tat am Sonntag aufs Schärfste und kündigte „null Toleranz für die Straftäter“ an. Für Angriffe auf Asylbewerberheime gebe es keinerlei Rechtfertigung, so Caffier.
Zeugen des Anschlags können sich an das Polizeirevier in Sanitz - Telefon 038209-440 - oder an den Polizeinotruf wenden.