Donnerstag, 15.15 Uhr. Der Bus ist gerade an der Haltestelle am Wirtschaftsministerium in Richtung Graf-Schack-Allee losgefahren. Es ist einer der Busse im Schienenersatzverkehr für die Sprengung der Stadionbrücke.

Zur gleichen Zeit fährt ein 19-Jähriger mit seinem Opel Corsa die Stelling-Straße entlang. Die Ludwigsluster Chaussee ist gesperrt. Die Umleitung führt hier entlang. Der Verkehr vor ihm staut sich. Er will auf dem Parkplatz des Ministeriums wenden, fährt auf die Busspur. Dann kracht es.

Der Bus sei nicht schnell gewesen, sagt Nahverkehrsgeschäftsführer Norbert Klatt. Trotzdem: Platzwunden, Prellungen, Schürfwunden - 19 Fahrgäste werden verletzt. Betroffen sind 18 Erwachsene und 1 Kleinkind. Zum Glück nur leichte Blessuren. Aber weil es so viele Verletzte sind, wird in Absprache mit den Rettungskräften entschieden: Der Verkehrsmeister vom Nahverkehr bringt sie, eskortiert von der Polizei, mit dem Bus in die Klinik. Die Stellingstraße wird voll gesperrt.

Der Autofahrer ist - ebenso wie der Busfahrer - unverletzt. Sein Wagen steht eine Stunde später demoliert an der Seite. Der 19-Jährige wartet auf den Abschleppdienst. Der Bus ist schon weg. Ein paar Trümmerteile liegen noch da. Unzählige Autofahrer stehen im Stau. In der Stellingstraße. Im Schleifmühlenweg. Chaos im Umleitungs-Berufsverkehr. Im Schritttempo geht es nach Hause. Bestenfalls.