Die schrecklichste Zahl der Woche

  • Sylvia Kuska
Sieben Menschen haben sich im vergangenen Jahr in Schwerin das Leben genommen.
01.09.2015
dieschweriner

Und 2015 habe allein die Telefonseelsorge bereits 640 Gespräche mit der Thematik Suizid geführt, sagt die Leiterin der Telefonseelsorge, Uta Krause.

Um auf die weitgehend verdrängte Problematik der Selbsttötungen aufmerksam zu machen, wird seit 2003 der Welttag der Suizidprävention begangen, ausgerufen von der Weltgesundheitsorganisation WHO. Im vergangenen Jahr haben sich in Schwerin erstmals Vertreter verschiedener Organisationen, freier Träger und der Stadtverwaltung in einer Initiativgruppe zusammengefunden, um aus Anlass des Welttages am 10. September verschiedene Aktionen vorzubereiten. So folgten viele Schwerinerinnen und Schweriner der Bitte, am Aktionstag eine brennende Kerze in das Fenster zu stellen und zu fotografieren. 5000 Kerzen wurden verteilt. Eine Auswahl dieser Fotos ist ab 10. September in einer Ausstellung in der VHS/Schelfschule zu sehen.

Auch in diesem Jahr hat die Initiativgruppe verschiedene Aktionen zur Suizidprävention  vorbereitet:

- Am Mittwoch, den 9. September, ist  von 10 bis 12 Uhr ein Leser-Telefon  bei der Schweriner Volkszeitung geplant.

- Am Donnerstag, den 10. September, wird Oberbürgermeisterin Gramkow um 10 Uhr in der Volkshochschule  die Ausstellung mit Fotografien der brennenden Kerzen eröffnen. Die Ausstellung ist bis 25.09. zu sehen.

- Wiederum werden am 10. September Kerzen zum Gedenken an die Opfer und ihre Angehörigen in Schwerin verteilt: auf dem Dreescher Markt, dem Marienplatz, den Grunthalplatz, Platz der Freiheit sowie im Foyer des Stadthauses.

- Am Samstag, den 12. September, wird  es von 10 bis 18 Uhr einen Tag für Hinterbliebene geben. Der Tag richtet sich auch an Menschen, die sich von Märchen über Tod und Leben zum Nachdenken inspirieren lassen wollen. Die Veranstaltung findet  im Bleicher Ufer 11, 19053 Schwerin statt. Um 18.30 Uhr gibt es dort eine Theatervorstellung „ … und wenn sie nicht gestorben sind.“

Zu der Initiativgruppe gehören Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich mit der Suizidthematik beschäftigen: Sie kommen aus der Telefonseelsorge, dem Kinderschutzbund, dem Förderverein Telefonseelsorge, dem Fachdienst Gesundheit der Stadtverwaltung, dem Seniorenbeirat, dem Malteser-Hilfsdienst Schwerin,  der Anker Sozialarbeit gGmbH und dem Hospizdienst der Caritas Parchim. An den geplanten Aktionen werden sich auch in diesem Jahr wieder Lehrer und Schüler der Beruflichen Schule für Gesundheit und Soziales Schwerin sowie  Ärzte der Flemming-Klinik beteiligen.