Dokzentrum schließt bis Ende des Jahres

  • Hans-Dieter Hentschel
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Seit 1933 wurden politische Gefangene am Demmlerplatz inhaftiert. Erst von den Nazis, dann vom sowjetischen Geheimdienst, später von der Stasi. Heute gibt es dort das Dokumentationszentrum für die Opfer der Diktaturen in Deutschland. Das Gebäude wird gerade umfangreich saniert.
30.03.2017
dieschweriner

Das Dokzentrum muss deshalb von April bis voraussichtlich Ende des Jahres schließen. Grund sind die Arbeiten am Glasdach. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht”, sagt der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Jochen Schmidt. Die Sanierung würde jedoch die Abläufe beeinträchtigen, außerdem könnten Besucher gefährdet werden.

Seit mehr als einem Jahr laufen die Arbeiten am Demmlerplatz. Kopfbau und Außenfassade sind fast fertig. Jetzt folgt das Dach, später die Südfassade. 2018 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Die Kosten betragen knapp 2,1 Millionen Euro, gefördert mit 1,5 Millionen Euro aus dem Mauerfonds.

„Die Herausforderung ist, dass es am Ende nicht wie neu aussehen darf“, hatte Architekt Thomas Schlutt Ende 2015 bei der Vorstellung der Baupläne gesagt. Was keine einfache Aufgabe ist, denn „dieses Gebäude hat eine sehr komplexe Geschichte“, so Jochen Schmidt.

Die Spuren der Vergangenheit müssen erhalten bleiben.

Buchtipp

Anne Drescher: Haft am Demmlerplatz. Gespräche mit Betroffenen. Sowjetische Militärtribunale Schwerin 1945 bis 1953, Schwerin 2004