Es wird eng an Schwerins Schulen

Nein, genaue Zahlen hätten sie nicht, heißt es bei der Stadt. Und im Staatlichen Schulamt? Die Auswertung sei nicht fertig, teilt eine Sprecherin mit. Wie viele Flüchtlingskinder werden in Schwerin unterrichtet? Diese Frage ist Stand heute nicht zu beantworten. Sicher sind sich aber alle: „Wir müssen etwas tun.“
25.09.2015
Matthias Hufmann

Etwas tun, das bedeutet: Ausschau halten nach Erweiterungsmöglichkeiten, sagt Caren Gospodarek-Schwenk, die Leiterin des städtischen Schulamtes. „Es wird spürbar enger.“ Bislang gibt es vier Schwerpunktschulen, in denen die Kinder besonders gefördert werden - die Grundschule am Mueßer Berg, die Niels-Holgersson-Grundschule, die Astrid-Lindgren-Schule und die Erich-Weinert-Schule. Jugendliche können zudem die Berufliche Schule Technik besuchen. Im ersten Jahr steht dort vor allem Deutsch auf dem Stundenplan, danach folgt die eigentliche Berufsvorbereitung.

„Wir müssen die Schulpflicht gewährleisten“, sagt Gospodarek-Schwenk. Daran sei nicht zu rütteln. In Schwerin würden Kinder von Flüchtlingen und Asylbewerbern mit Aufenthaltstitel zur Schule gehen, nicht aber die Mädchen und Jungen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Stern Buchholz. Für die sei das Land zuständig. Trotzdem gebe es nur noch wenige freie Plätze. Das Problem sei: „Wir können kaum planen, weil wir nicht wissen, wie viele Menschen noch kommen.“ So eine Situation habe sie noch nicht erlebt, sagt die Amtsleiterin. „Wir arbeiten aber alle eng zusammen.“ Es sei eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Stadt suche Räume (auch für Horte), das Land stelle Lehrer.

Und die Eltern? Bei Gesprächen helfen Dolmetscher, die beiden Integrationslotsen, manchmal wird das Zeigewörterbuch rausgekramt, so Gospodarek-Schwenk. „Wir versuchen, alle zu erreichen, möchten Integration fördern.“ Auch für Kleinere. Geprüft werde gerade, ob man Spielgruppen einrichten kann. Zwei Stunden für Mütter und Kinder. „Das wäre ein Anfang.“