Jetzt also doch: „Power for Kids“ schließt vorübergehend
Das teilte Ruhl im Anschluss des zweistündigen Gespräches mit. Für die Kinder des Klubs solle es alternative Angebote geben. Sobald diese geplant seien, werde die Auszeit beginnen. Zudem wolle die Stadt bei Schulungen für die Betreuer helfen und „Power for Kids“ beim Erstellen eines pädagogischen Konzeptes unterstützen.
„Power for Kids“ war durch den Missbrauchsskandal seines Gründungsmitglieds Peter B. in die Kritik geraten. Der 42-Jährige muss sich seit Anfang Januar vor Gericht verantworten. Er hat Missbrauch in 62 Fällen gestanden. Missbrauch über Jahre hinweg, auch in den Räumen des Vereins.
Inzwischen wurde bekannt: B. soll weitere, schwere Sexualstraftaten begangen haben. Drei Jungen hätten den Angeklagten bei der Polizei belastet, berichtete die SVZ. Die Aussagen seien „ohne Zweifel“ glaubwürdig, sagte Rechtsanwältin Christine Habetha. Die Kinder hätten zwar schon vorher Übergriffe geschildert, würden sich aber erst jetzt trauen, über Vergewaltigungen zu sprechen. Habetha geht davon aus, dass B. wegen der neuen Vorwürfe ein zweiter Prozess erwartet.
Bereits 2004 sei gegen ihn wegen Missbrauchsvorwürfen ermittelt worden, berichtete der NDR. Es habe sich allerdings kein hinreichender Tatverdacht ergeben, so Oberstaatsanwalt Stefan Urbanek. Nach NDR-Informationen gab es damals eine Anzeige vom Sohn der Lebensgefährtin von B. Die Mutter soll die Vorwürfe bestritten haben. „Heute ist sie Vorsitzende des Vereins“, so der NDR.