Jugendliche aus Eritrea attackiert
Die Mail kam am Dienstag. Absender: die Sozial-Diakonische Arbeit - Evangelische Jugend. Im Jugendmigrationsdienst hätten sich sieben junge Menschen aus Eritrea gemeldet und nach Hilfe gefragt, heißt es im Schreiben u.a. an alle Stadtfraktionen. Die Flüchtlinge seien am Montagabend angegriffen, verletzt und bestohlen worden. Sie hätten versucht, den Vorfall anzuzeigen, aber ohne Erfolg. „Einer hat eine Bisswunde in der Hüfte, dem anderen ist der Wohnungsschlüssel geklaut worden und es kam zu Pöbeleien und Übergriffen.“ Eine Beraterin des Dienstes sei gerade auf dem Weg zur Polizei.
Die Polizeiinspektion Schwerin hat am Dienstag bestätigt, dass eine entsprechende Anzeige inzwischen vorliege. Es sei aber noch unklar, ob es einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe, sagte ein Sprecher. Verletzungen seien bei den Betroffenen nicht festgestellt worden. Die genauen Umstände habe man wegen der Sprachprobleme noch nicht ermitteln können.
Laut Polizei wurden „die aus Eritrea stammenden vier jungen Männer nach ersten Erkenntnissen verbal attackiert und dann durch zwei Personen aus der anderen Gruppe angegriffen. Eine
Person führte bei der Tat einen großen Hund bei sich.“
Weshalb die Betroffenen keine Anzeige erstatten konnten? „Auch wegen der Sprachprobleme“, sagte der Polizeisprecher unserem Magazin. „Allerdings wurde ein Tätigkeitsbericht angefertigt.“ Somit hätte am Dienstag wenigstens ein Aktenzeichen vorgelegen.