Kein „Lichtblick“ in Schwerin

Nach 22 Jahren wird die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Diakoniewerks Neues Ufer schließen. Die Stadtverwaltung will 2016 einen anderen Träger mit dieser Aufgabe beauftragen: die Volkssolidarität.
15.10.2015
dieschweriner

Diese Entscheidung wurde dem Diakoniewerk von der Stadtverwaltung mitgeteilt. „Nachvollziehen können wir sie nicht“, sagte Geschäftsführer Thomas Tweer. „Eine Schließung der Beratungsstelle wird die Arbeit und Erfahrung über Nacht verloren gehen lassen.“ Es werde lange dauern, um Standard und Effektivität wiederzuerlangen. Betroffen seien 313 Klienten.

Die Schuldnerberatung stand bereits im vergangenen Jahr kurz vor dem Aus. Auch damals ging es um die Höhe der Förderung von Stadt und Land. Erst im letzten Moment konnte der „Lichtblick“ gerettet werde. Dank der Hilfe von Partnern, so das Diakoniewerk. „Mit dieser Unterstützung und dem Erfahrungsschatz aus 22-jähriger Tätigkeit haben wir der Stadt Schwerin die Fortführung des Lichtblicks angeboten. Diese Lösung ist nun aber nicht mehr gefragt.“

Die Volkssolidarität soll jetzt übernehmen. Den derzeitigen Betreuern werde angeboten, weiterhin für die Schuldnerberatung zu arbeiten, berichtet der NDR. Die Stadt habe der Volkssolidarität bereits einen Zuwendungsbescheid über rund 100.000 Euro in Aussicht gestellt. Landesmittel würden gerade beantragt, so der Sender.