Mit Bodyguard ins Trainingslager

Nach Drohungen in Hansa-Foren hat der Norddeutsche Rundfunk seinem Sportreporter einen Bodyguard an die Seite gestellt – und zwar für das Trainingslager von Rostock. „Wir mussten handeln“, sagte eine NDR-Sprecherin der Süddeutschen Zeitung (Donnerstag).
29.01.2015
Matthias Hufmann

In den Kommentaren sei La Manga ausdrücklich erwähnt worden, so die Sprecherin. In den spanischen Ort war der Drittligist in der vergangenen Woche gereist, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Dutzende hatten das Team begleitet.

Nicht nur für den NDR war das eine Premiere, sondern für den gesamten Osten. Mit Bodyguard ins Trainingslager: Das gab es bislang weder beim MDR noch beim Rundfunk Berlin-Brandenburg. Überraschend kamen die Drohungen jedoch nicht. Der NDR hatte vor einem Jahr Bilder von Hansa-Spielern samt mitgereisten Fans aus dem Trainingslager im spanischen Pedro del Pinatar gezeigt. Im Hintergrund brannte ein Bengalo, ein Teil der Anhänger war vermummt. Erinnerungsfotos wie Zugeständnisse an die radikale Szene. Die Veröffentlichung sorgte für Wirbel. Und Kritik an Verein und Fans.

„Scheiß NDR“, stand bei den folgenden Heimspielen auf Plakaten. Reporter wurden bespuckt, beleidigt und mit Bier beworfen. Eine Flasche traf eine Kamerafrau am Kopf. „Scheiß NDR“, dröhnte auch durch einen Charterflieger, als ein Kamerateam zwei Fans auf dem Weg zum Auswärtsspiel begleitete.

Und mit Bodyguard? In La Manga blieb es ruhig.

Der komplette Text: Heute in der Süddeutschen Zeitung