Parken in der Innenstadt wird teurer
Wie verändern sich die Preise?
Das hängt von der Gebührenzone ab. Davon soll es bald drei geben.
Zone eins umfasst die Altstadt, Schelfstadt, Paulsstadt und Feldstadt – spannt den Ring also von der Graf-Schack-Allee über die Werderstraße, Knaudtstraße, den Obotritenring bis zum Ostorfer Ufer. Hier steigt der Preis von 1 Euro auf 1,50 pro Stunde.
Zone zwei umfasst nahezu alle anderen parkgebührenpflichtigen Straßen im Stadtgebiet. Statt 50 Cent verlangt der Automat dann 1 Euro pro Stunde.
Zone drei ist neu und die teuerste. Sie umschließt den bei Touristen besonders beliebten Bereich rings ums Theater: Alter Garten, Theaterstraße, Salzstraße, Baderstraße, Kleiner Moor, Ekhofplatz, Glaisinstraße, Ritterstraße, Tappenhagen und Teile der Werderstraße. Hier kostet eine Stunde dann 2 Euro.
„Wir haben uns bei den Gebühren an Wismar orientiert“, sagt Bernd-Rolf Smerdka vom Amt für Verkehrsmanagement. Weil beide Orte touristisch vergleichbare historische Altstädte hätten.
Warum wird’s teurer?
Das soll das Straßennetz im Stadtkern entlasten und den Parkdruck aus der Innenstadt – insbesondere den Bewohnerparkzonen – nehmen, heißt es offiziell. Wie groß dieser ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: Auf 5300 Parkplätze am Straßenrand kommen 6400 Bewohnerparkkarten. Plus die Autos von Nicht-Anwohnern. Die hohen Preise sollen Besucher animieren, ihre Fahrzeuge ins Parkhaus zu stellen und Bus oder Straßenbahn zu nutzen, argumentiert die Verwaltung. Paradox: Gleichzeitig erhofft sie sich durch die Erhöhung jährliche Mehreinnahmen von 41.000 Euro. „Voraussetzung ist, dass sich das Parkverhalten der Nutzer nicht wesentlich ändert“, heißt es in der Beschlussvorlage...
Fällt nun das kostenlose Kurzzeitparken weg?
„Die Nutzung eines Tagestickets und das kostenlose Kurzzeitparken mit einer Dauer von 15 bis 30 Minuten in ausgewählten Bereichen des Stadtgebiets bleiben unverändert erhalten“, sagt Amtsleiter Smerdka.
Werden auch Bewohnerparkkarten teurer?
Nein. Ihre Jahresgebühr beträgt nach wie vor 30,70 Euro.
Steigen auch die Preise auf innerstädtischen Großparkplätzen?
Nein. Diese werden vom Nahverkehr (z.B. Grüne Straße) betrieben oder von privaten Anbietern. Ihre Preise haben nichts mit der Parkgebührenordnung der Stadt zu tun. Gleiches gilt für Parkhäuser.
Ab wann gelten die neuen Preise?
Die Verwaltung geht von „spätestens 1. Januar 2016“ aus. Die Pläne werden nun in den Fachausschüssen beraten, gehen dann noch einmal in den Hauptausschuss. Das letzte Wort haben danach die Stadtvertreter. Sie tagen am 16. November und 7. Dezember. Dann benötigt der Nahverkehr – er betreibt die Parkautomaten in der Stadt – rund 14 Tage, um die Geräte den neuen Tarifen anzupassen. Zuletzt wurden die Parkgebühren 2011 angepasst.
Was verändert sich noch?
Parallel zur Preiserhöhung wird auch der Zeitraum, in dem ein Parkschein nötig ist, verlängert. Für die gesamte Innenstadt gilt dann: Wer keine Bewohnerparkkarte hat, muss montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr Parkgebühren zahlen. Bisher sind endete der Zeitraum 18 oder 19 Uhr. Samstags kostet es in manchen Straßen bislang gar nichts.
In einem nächsten Schritt denke die Verwaltung darüber nach, die Zuschnitte bestehender Bewohnerparkzonen zu verändern. Dies sei ein Wunsch der innerstädtischen Ortsbeiräte, sagt Smerdka. Konkret gehe es dabei um die Feldstadt sowie die Zonen B und C in der Schelfstadt. „Denkbar wäre zum Beispiel, Zonen zusammenzulegen, um Anliegern ein größeres Areal zum Parken zur Verfügung zu stellen.“