Rentner zahlt zehn Jahre für versprochenes Auto

Ein 85-jähriger Mann aus Rehna überweist regelmäßig Geld ins Ausland. Seit 2004. Und bis heute geschätzte 1000 Euro. Er glaubt noch immer, dass bald ein Luxuswagen vor seiner Tür steht.
29.10.2014
dieschweriner

Der Senior erhält Unmengen von Schreiben aus Ländern wie China, USA und Australien. Darin befänden sich in der Regel voradressierte Briefumschläge und Gebührenforderungen in Höhe von 20 bis 40 Euro, teilte die Polizeiinspektion Wismar am Mittwoch mit. In den Schreiben gebe es immer die Aussicht auf einen hohen Bargeldgewinn oder ein teures Auto.

Eine Verkäuferin in einer Bäckerfiliale in Rehna hatte die Polizei darüber informiert, dass sie sich um einen älteren Kunden Sorgen mache, der 70 Euro in kleinere Scheine gewechselt haben wolle. Auf Nachfrage der Verkäuferin konnte sie erfahren, dass der Mann an einer Ratenzahlung für ein 28.000 Euro teures Auto gebunden sei.

Trotz eines eindringlichen und langen Gespräches mit einer Polizistin und Gesprächen in der Vergangenheit mit Familienmitgliedern, konnte der gutgläubige Mann nicht davon überzeugt werden, dass es sich um einen Betrug Unbekannter handelt - und er nie einen Gewinn auf diese Weise erhalten werde. Er blieb bei der Meinung, dass er in der nächsten Woche einen Luxuswagen erhalten werde. Die Polizistin erstattete Strafanzeige wegen des Betruges gegen Unbekannt. Von Amts wegen.