Streikt Ihre Schule am Mittwoch?

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Manche Eltern wissen darüber schon Bescheid. Andere noch nicht. Ob sie mitmacht, entscheidet jede Schule selbst.
27.01.2017
Sylvia Kuska

Dürfen alle Lehrer streiken?
Nein. Streiken dürfen nur diejenigen, die nicht verbeamtet sind. In Schwerin gibt es laut Bildungsministerium derzeit 847 Lehrer an öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen. Davon sind 127 verbeamtet.

Welche Schulen sind zum Streik aufgerufen?
Grundsätzlich alle staatlichen Schulen im Land: Grundschulen, Förderschulen, Regionalschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Private Schulen sind von dem Streik nicht betroffen.

Warum gibt es keine Übersicht, welche Schweriner Schulen mitmachen werden?
Weil das dem Sinn eines Warnstreiks widersprechen würde, heißt es bei der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft. Außerdem sei jetzt noch gar nicht abschließend klar, wie viele Lehrer dem Streikaufruf folgen werden.
In der Regel informiert jede Schule die Eltern in einem Informationsschreiben. Entsprechende Vorlagen stellt die GEW zur Verfügung. Ob und wann diese Schreiben ausgeteilt werden, entscheidet letztlich aber jede Schule selbst. Wer sichergehen möchte, ob sich seine Schule beteiligt, sollte im Zweifel also dort nachfragen.

Müssen streikende Schulen eine Notfallbetreuung anbieten?
Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissen und das Bildungsministerium haben heute eine Notdienstvereinbarung unterzeichnet. Sie gilt für Grundschulen, Förderschulen und die Klassen der Orientierungsstufe, sofern bei Eltern ein Bedarf dafür besteht.

Warum wird gestreikt?
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für Lehrkräfte und Angestellte im Sozial- und Erziehungsdienst. Seit 18. Januar verhandelt auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit der Tarifgemeinschaft der Länder über eine Gehaltserhöhung. „Ob Ganztagsschule oder Inklusion: Die Arbeit für Lehrer wird immer anspruchsvoller. Das muss sich auch im Gehalt widerspiegeln!“, sagt GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. Auch die Anhebung der Pflichtstunden und die solidarische Teilzeit im Lehrerpersonalkonzept hätten Einbußen mit sich gebracht.
Die Forderungen: Ein Einkommensplus von insgesamt sechs Prozent und höhere Entgelte für Azubis und Praktikanten. Um dem Nachdruck zu verleihen, ruft die Gewerkschaft für Mittwoch landesweit zu einer zentralen Kundgebung vor der Staatskanzlei auf.