So ein illegaler Zebrastreifen...

...kann eine ganze Stadt beschäftigen. Zuletzt sogar die Politik.
14.04.2015
dieschweriner

In der Nacht zu Sonnabend hatten Unbekannte einen Zebrastreifen auf die Graf-Schack-Allee gepinselt. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Amtsanmaßung, die Farbe wurde entfernt. Thema erledigt? Hätte man vermuten können. Es kam aber anders. Seit drei Tagen wird vor allem im Internet diskutiert. Über Werte und die Gesellschaft, über Streiche und Schmierereien, zumal ja auch ein Hansa-Schriftzug und ein gemalter Penis vor zwei Schulen entdeckt worden waren.

Die Aktion zieht Kreise. Wieso ist der illegale Zebrastreifen erst am Vormittag aufgefallen, fragt zum Beispiel die SPD. Wo doch Staatskanzlei und Schloss besonders polizeilich geschützt werden sollen. Die Bündnisgrünen haben auch Fragen, und zwar direkt an den Amtsleiter für Verkehrsmanagement, Bernd-Rolf Smerdka. Der hatte in der SVZ mal eben verkündet, dass es auch in Zukunft keinen - offiziellen - Zebrastreifen zwischen Staatskanzlei und Siegessäule geben wird. Der Gesetzgeber genehmige solche nur noch in sehr wenigen Ausnahmefällen.

Die Grünen sind darüber irritiert. „Im Oktober, auf unseren Antrag hin, hat die Stadtvertretung die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, inwieweit die Querung der Graf-Schack-Allee an der Mündung in die Schloßstraße für Radfahrer, Fußgänger und Rollstuhlfahrer verbessert werden kann“, sagte Arndt Müller, stellvertretender Fraktionsvorsitzender in Schwerin. Die Verwaltung habe zwischenzeitlich mitgeteilt, dass die Prüfung bis zum Sommer dauern wird. Jetzt greife Smerdka dem Ergebnis vor.