Bednarz, der Mecklenburger

„Neben der Schönheit der Landschaft gibt es hier unglaublich viel an Kultur zu entdecken. Uralte Kirchen, wunderschön restaurierte Hansestädte und ein höchst lebendiges Theater in Schwerin“, hatte Klaus Bednarz mal auf die Frage geantwortet, was er denn in Mecklenburg suchen würde. Er fand seinen Ort fürs Alter - und blieb sich treu.
15.04.2015
Matthias Hufmann

Einbringen. Einmischen. Einsetzen. Das passte zum Fernsehjournalisten, der fast 20 Jahre lang das Politmagazin „Monitor" in der ARD moderiert hatte. Vor ein paar Jahren zog er sich zurück nach Hundorf bei Schwerin. Im Inszenierungsgeschäft Journalismus wurde er fortan kaum noch gesehen, erinnert sich Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung. Er beschäftigte sich nicht mit Wichtigtuereien.

Stattdessen zeigte Bednarz Filme über seine Reisen nach Patagonien und Ostpreußen in Groß Trebbow und Zittow, las aus seinen Büchern in Dorfgemeinschaftshäusern rund um Schwerin, diskutierte in der Volkshochschule über die Macht der Medien, saß beim Filmkunstfest 2010 in der Jury. Er arbeitete am Masterplan Landwirtschaft mit und sparte nicht mit Kritik, als bei Neu Lübstorf eine Biogasanlage entstehen sollte, aber niemand auf die Sorgen der Anwohner eingehen wollte. Bednarz blieb Bednarz. Auch im Kleinen.

„Er war nicht zu verwechseln, denn er hatte eine journalistische Botschaft, ein Anliegen: Für die Rechte von Minderheiten, für Menschenrechte, für die Erhaltung der Umwelt ergriff er Partei. Und Pazifist war er auch“, so Leyendecker.

Am Dienstagabend ist Bednarz im Alter von 72 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

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