Hardy Krüger - Schauspieler, Weltenbummler, Mahner
Als Schuljunge während der Nazizeit in Sonthofen wurde Krüger für eine Hauptrolle im Film „Junge Adler“ ausgesucht. In Babelsberg machte er während der Dreharbeiten die Bekanntschaft von Hans Söhnker und Albert Florath, die dem Jungen in einer für alle Beteiligten gefährlichen Situation die Naziverbrechen vor Augen führten und ihn bei ihren Aktionen im Untergrund als Kurier einsetzten. Darüber hat Hardy Krüger ausführlich in seinen autobiografischen Erzählungen „Wanderjahre“ berichtet.
Seit dieser Zeit ist dem heute 87-Jährigen die Warnung vor rechter Gewalt ein Herzensanliegen. Am Sonnabend war er in der Landeshauptstadt zu Gast. Mit seiner Initiative „Gemeinsam gegen rechte Gewalt“ warb er für die Unterstützung von Projekten gegen Rechts. „Wenn ich sehe, dass Neonazis heute vielerorts ungestört aufmarschieren und ihre Parolen verbreiten können, macht mich das wütend. Die demokratische Mehrheit muss aktiv werden und klar machen, dass sie das nicht duldet.“ Die bestehenden Anti-Rechts-Initiativen müssten gestärkt und dauerhaft gefördert werden.
Deshalb ruft der Künstler zu einer Spendenkampagne für die Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ der Amadeu Antonio Stiftung auf. Die Stiftung verbindet bereits eine längere Zusammenarbeit mit Hardy Krüger, aber auch mit der Landeshauptstadt Schwerin. „So unterstützen wir seit 2013 die Kampagne der Amadeu Antonio Stiftung ‚Kein Ort für Neonazis‘, um eine Verankerung der Neonazi-Szene in der Landeshauptstadt dauerhaft zu verhindern“, berichtete der stellvertretende OB Bernd Nottebaum.
Anetta Kahane, Vorsitzende des Vorstands der Amadeu Antonio Stiftung, erklärte, dass Rechtsextreme vor allem im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns gut verankert seien und dort oft als harmlos wahrgenommen würden. „Dem Rechtsextremismus ist nicht mit Verboten beizukommen. Die Landtagswahlen 2016 sind die Chance, die NPD mithilfe einer inhaltlichen Auseinandersetzung endlich aus dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern zu drängen.“
Hintergrund
Das Projekt „Gemeinsam gegen rechte Gewalt“ wurde im Frühjahr 2013 von Hardy Krüger, Dieter Hallervorden, Hark Bohm und Klaus Bednarz ins Leben gerufen. Das Projekt wurde von der Daimler AG unterstützt.
Stichwort
Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Dabei ist es der Stiftung ein wichtiges Anliegen, gleichermaßen gegen Antisemitismus und Rassismus zu arbeiten. Der Namensgeber der Stiftung, Amadeu Antonio wurde 1990 von rechten Jugendlichen im brandenburgischen Eberswalde zu Tode geprügelt, weil er eine schwarze Hautfarbe hatte. Er war eines der ersten von heute 184 Todesopfern rechtsextremer Gewalt seit dem Fall der Mauer.
Spendenkonto der Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“:
GLS Bank Bochum | IBAN: DE32 4306 0967 6005 0000 01 | BIC: GENODEM1GLS