Die Bündnisgrünen meinen es ernst. „Die Oberbürgermeisterin trägt dafür Sorge, dass das Schweriner Altstadtfest beginnend mit dem Jahr 2015 künftig nicht mehr unter dem Motto ,Schwerin macht blau' beworben wird“, heißt es im Antrag 00380/2015, der am nächsten Montag in der Stadtvertretung beraten wird. Schwerin macht blau: Damit solle sicherlich die Seenlandschaft gemeint sein, die Botschaft könnte jedoch auch anders gedeutet werden, so die Begründung. Gerade vor dem Hintergrund, „dass auf dem Fest ein nicht unbeträchtlicher Getränkeumsatz erzielt wird.“

Klar ausgedrückt: Es wird gesoffen. Und die Grünen - wir sind ja in Schwerin und da sorgen sich immer alle um die Außenwirkung - sorgen sich, na klar, um die Außenwirkung. Ein Fest des übermäßigen Trinkens, auch das werde auf Plakaten vermarktet. Weit über Schwerin hinaus.

Das ist richtig. Und nur fair. Denn wer zum Altstadtfest kommt, sollte vorher wissen, auf was er sich - zumindest in den Abendstunden - einlässt. Deshalb sind die Plakate eine Art Warnhinweis. Schwerin macht blau, es geht sogar genauer: Schwerin ist blau. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, der grölt auch zu Helene Fischer oder Scooter mit - und ist rund um den Pfaffenteich gut aufgehoben.

Hintergrund

Die Stadtverwaltung empfiehlt der Stadtvertretung, den Antrag der Bündnisgrünen abzulehnen. Der Grund: 2015 könne das Motto nicht geändert werden. Zu kurzfristig, heißt es in der Stellungnahme. Aber: „Mit dem Veranstalter kann ein Gespräch bezüglich einer möglichen konzeptionellen Neuausrichtung mit gleichzeitiger Änderung des Mottos geführt werden“, so Dezernent Bernd Nottebaum.