Lebensmüder löst Großeinsatz aus
Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Wüstmark rücken an, zwei Rettungswagen sind vor Ort, der Notarzt auch. Die Nachbarn aus dem Hausaufgang werden evakuiert. Sicher ist sicher – etwa für den Fall, dass der Mann ein Feuer legt. Weil er im fünften Stock wohnt, breitet die Feuerwehr vor und hinter dem Haus Sprungmatten aus.
Die Einsatzleitung holt Mitarbeiter der Fahndungsgruppe vom Landeskriminalamt hinzu. „Die Kollegen sind speziell geschult für solche Ausnahmesituationen“, sagt Steffen Salow. Die Drehleiter der Feuerwehr bringt sie bis zu einem der Wohnungsfenster. Mal lässt sich der Mann auf ein Gespräch ein, dann macht er das Fenster wieder zu. Wieder auf. Wieder zu. Stundenlanges Hin und Her. „Irgendwann reagierte er gar nicht mehr.“ Die Situation ist unklar: Ist er eingeschlafen? Ignoriert er alles? Hat er sich etwas angetan? Kurz nach Mitternacht deshalb die Entscheidung: Zugriff. Das SEK dringt in die Wohnung ein, überwältigt den Mann. Er ist unverletzt und wird laut Polizei zur psychiatrischen Betreuung ins Krankenhaus gebracht. Nach gut sechs Stunden ist der Einsatz beendet.
Sechs Stunden - das sei auch für Polizei und Rettungskräfte ein großer Zeitraum gewesen, sagt Steffen Salow. Der Einsatz habe jedoch „nicht unabsichtlich so lange gedauert“. Fingerspitzengefühl statt Zeitdruck. Für Steffen Salow ein entscheidender Grund für das glimpfliche Ende.