Keine Blitzer für den Marienplatz

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Mindestens 240.000 Euro müsste die Verwaltung investieren, um alle, die verbotenerweise über den Marienplatz fahren, zur Kasse bitten zu können. Sie hat aber nur 150.000 Euro.
20.01.2016
Sylvia Kuska

Der Marienplatz als Blitzerstandort hat es in sich. Busse, Straßenbahnen, Taxen, Rettungsfahrzeuge dürfen über den Platz fahren. Die meisten anderen Fahrzeuge nicht. Die einen von den anderen zu unterscheiden, ist technisch machbar – macht die Sache aber teuer.

150.000 Euro wollte die Stadt investieren. Maximal. Dafür hätte sie gern zwei Blitzer gehabt. Einer sollte an der Wismarschen Straße stehen, der andere in der Goethestraße. Einen potentiellen Anbieter habe es auch schon gegeben, sagt Baudezernent Bernd Nottebaum. „Er ist dann aber abgesprungen.“ Die Suche nach einer Alternative macht schnell klar: Der Blitzer-Markt ist minimal und hat seinen Preis. Die preiswerteste Lösung hätte 240.000 Euro gekostet. „Wir nehmen deshalb zunächst Abstand von der Anschaffung“, so Nottebaum. „Zunächst“ soll heißen: Zunächst einmal bis zu den Haushaltsberatungen für 2017.

Und so bleibt zunächst alles beim Alten: Manchmal kontrolliert die Polizei. Das Ordnungsamt darf nicht, weil der Verkehr nicht ruht.

Und was kostet es, erwischt zu werden? „20 Euro“, sagt Bernd Nottebaum. Dass dieser Betrag eine Refinanzierung „undenkbar“ mache, sei ihm bewusst. Darum würde es aber auch nicht gehen, sondern allein um Sicherheit und Ordnung.

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