16 Regenbogen für Bertha Klingberg

Wenn Lorenz Caffier und Angelika Gramkow sich streiten, geht es am Ende immer auch um eines – um das letzte Wort. Die Beflaggung am Rathaus ist ein gutes Beispiel dafür.
29.07.2014
Matthias Hufmann

Kurz vor dem Christopher-Street-Day hatte das Innenministerium mitteilen lassen, dass die Regenbogenflagge keinesfalls offiziell gehisst werden dürfte. Die Verordnung würde das eindeutig regeln. Stimmt, dachte die Stadt – und zog trotzdem hoch. Das sei lange vor den schwul-lesbischen Kulturtagen versprochen gewesen, gängige Praxis sowieso. Von Duldung war die Rede.

Nur: Niemand sollte glauben, dass Caffier einfach nachgeben würde. Jedenfalls hat er die Stadt jetzt daran erinnert, dass die Flaggenverordnung in Zukunft auch in Schwerin gelten müsse. Nicht mündlich, wie neulich beim AOK-Empfang in Brandenburg, als er mit Gramkow eine Jeder-sollte-sein-Gesicht-wahren-können-Lösung fand. Nein, per Brief. Der Inhalt: Unmissverständlich. Das musste sogar die Oberbürgermeisterin zugeben.

Nur: Niemand sollte glauben, dass Gramkow einfach nachgeben würde. Sie hatte zwischendurch schon die „Mayors for Peace“-Flagge gehisst (ohne Genehmigung). Und sagt heute: „Wenn schon nicht am Rathaus, dann wenigstens am Bertha-Klingberg-Platz. Dort stehen 16 Fahnenmasten.“ Die könnten für die Regenbogenflaggen genutzt werden. Und zwar alle. Ganz inoffiziell. Ganz ohne Verordnung.

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