Bahnchef kommt nicht zum Russlandtag

Erst die Einführungsrede von Gerhard Schröder, dann der Impulsvortrag von Rüdiger Grube, dann die Diskussion mit Wirtschaftsvertretern. So sah das Hauptprogramm für den Russlandtag am 1. Oktober aus. Jetzt hat der Bahnchef abgesagt.
26.08.2014
Matthias Hufmann

Grube werde nicht teilnehmen, sagte am Dienstag ein Bahnsprecher gegenüber unserem Magazin. Aus Termingründen, wie es heißt. Mit der Ukraine-Krise habe die Entscheidung nichts zu tun. Offiziell zumindest.

Für die Landesregierung ist die Absage ein herber Rückschlag. Wirkt sie doch wie eine Reaktion auf die Kritik am Russlandtag in Warnemünde. Darf ein Land für Wirtschaftskontakte werben, während die EU Sanktionen gegen Russland verhängt? Die Grünen werten das als völlig falsches Signal. „Der Konflikt hat ein Stadium erreicht, in dem man nicht mehr so tun kann, als könne man die geopolitische Lage für sich ausblenden", sagt der Fraktionsvorsitzende Jürgen Suhr. Eine „Jubelveranstaltung mit Russland“ passe nicht ins Bild, glaubt auch der Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Karl-Georg Wellmann (CDU).

Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hatte erst vor 14 Tagen im Kabinett die Beweggründe für das Festhalten an dem Treffen dargelegt und Zustimmung erhalten. Auch die anwesenden Minister seien der Meinung gewesen, dass der Gesprächsfaden nicht abreißen dürfe, sagte Regierungschef Andreas Timm im Anschluss. Mehr als 200 Anmeldungen würden für das Treffen bereits vorliegen.

Und wer kommt statt Grube? Noch ist nichts geplant. Die Landesregierung wusste bis Dienstagmittag nichts von der Absage.

Nachtrag: Um 16.35 Uhr dann die Reaktion aus der Staatskanzlei. „Wir bedauern die Absage von Herrn Grube. Aber natürlich gehen die Vorbereitungen für den Russland-Tag weiter“, sagte Timm.

Anzeige
Suche in der Schweriner Lokalpolitik

Weitere Artikel