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Caffiers Erlass verleiht ihm Flüge
Das ist die beste Erklärung, um im Internet auf AfD-, Mvgida- und sonstigen Die-da-oben-(hahaha)-und-Wir-hier-unten-Seiten zu landen. Steht mir zu, nehme ich. Das ist die Botschaft. Die Flüge seien „zur unabweisbaren Aufgabenwahrnehmung einsatztaktisch und wirtschaftlich vertretbar“ gewesen. Teilt das Innenministerium mit. Vertretbar heißt: Konnte man machen, musste man nicht.
Musste Caffier am Morgen nach Merkels Empfang zum 60. Geburtstag tatsächlich von Berlin nach Rügen fliegen, um in Baabe die Genehmigung für ein neues Wappen zu übergeben?
Musste ihn der Übungsflug am 23. Juli 2008 wirklich zum Termin mit dem Antenne-MV-Chef von Laage nach Pinnow bringen?
Musste der Minister, CDU, im Landtagswahlkampf 2011 allen Ernstes nach Hiddensee fliegen, um dem damaligen CDU-Bürgermeister Thomas Gens einen Förderbescheid zu überreichen?
Zweimal nutzte Caffier den Hubschrauber für Termine in seinem Wahlkreis, zu einer Rede anlässlich des 770. Jahrestages der Stadt Friedland und zur Grundsteinlegung für eine Schule in Penzlin. Soviel zur „unabweisbaren Aufgabenwahrnehmung“ als Innenminister.
Er habe die Nutzung des Hubschraubers in einem Erlass geregelt, sagt Caffier. Die Flüge seien in Ordnung.
Der Erlass verleiht ihm Flüge. Sein Gespür hat ihn verlassen. Sellering wäre das nicht passiert.
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