Die Demokratie fährt wieder vor

  • Hans-Dieter Hentschel
In der Nacht auf den 11. Mai hatten Unbekannte den Demokratie-Bus der Landeszentrale für politische Bildung mit Parolen beschmiert und eine übelriechende Flüssigkeit verschüttet. Jetzt ist der Schaden behoben.
29.05.2014
Matthias Hufmann

Einige tausend Euro mussten ausgegeben werden. Das Beseitigen der Säure war kompliziert, das Reinigen des Innenraumes dauerte ein paar Tage, sagte Jochen Schmidt, der Direktor der Landeszentrale. Der Bus hatte zur Tatzeit in Bobitz bei Wismar geparkt. Die Parolen richteten sich gegen Deutschland und die EU. Vermutlich war es eine gezielte Aktion mit rechtsextremem Hintergrund. Der Staatsschutz ermittelt.

Und seither? „Wir haben alle Termine wahrgenommen“, teilte Carsten Socke mit. Er ist Mitarbeiter der Landeszentrale, organisiert Projekttage an Schulen, informiert auf Marktplätzen - und nutzt hierfür den Demokratie-Bus. Mit Ausnahme der vergangenen Wochen. „Die Lehrer und Kooperationspartner fanden es aber toll, dass wir nicht abgesagt hatten.“

Seit Montag ist der Bus zurück auf der Straße. Erst ging es zur Greenhouse School in Graal-Müritz, tags darauf zur Beruflichen Schule in Waren. Nächste Woche stehen Barth und Lübz auf dem Plan.

Von 2008 bis 2013 hatte das Demokratie-Team an 279 Projekttagen insgesamt 18.500 Schüler erreicht. Außerdem machte der Bus auf 210 Plätzen halt und erreichte somit 8.000 Bürger. 1.930 von ihnen stellten Anträge auf Stasiakteneinsicht. Die Landeszentrale betreibt den Bus in Kooperation mit der Stasi-Unterlagenbehörde.

„Wir lassen uns von solchen kriminellen Aktionen nicht beeindrucken und nicht beirren“, hatte Schmidt nach dem Anschlag gesagt. Jetzt fährt die Demokratie wieder vor.

 

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