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Schweriner OB-Wahl abgesagt
Die Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow kann sich in ihrem neuen Stuhl entspannt zurücklehnen. Die Fraktionen von Linkspartei, SPD und CDU haben sich einstimmig auf die Absage der OB-Wahl im nächsten Jahr geeinigt. Damit bleibt die Amtsinhaberin weitere 8 Jahre an der Stadtspitze.
Die Wahl wäre sinnlos gewesen, heißt es aus CDU-Kreisen. Wir finden ja noch nicht einmal einen halbwegs aussichtsreichen Kandidaten, der sich traut gegen die Gramkow anzutreten. Ähnlich äußert sich auch die SPD. „Ein heißes Ding“ wird die OB-Wahl dort intern genannt. Und damit ist nur offiziell die Sauna gemeint. In Wirklichkeit will auch hier kein führender Genosse seine politische Karriere in einer aussichtslosen Wahl verbrennen.
Das bei der Nicht-Wahl eingesparte Geld, man spricht von einer satten sechsstelligen Summe, soll zweckgebunden für den Bau einer Sauna in die neue Schwimmhalle auf dem Großen Dreesch verwendet werden. Den Schwerinern wird es gefallen. Sie können am Wahl-Sonntag zu Hause bleiben und bekommen dafür auch noch eine Sauna. Eine repräsentative Medienbüroumfrage gibt den Parteien Recht. Eine überwältigende Mehrheit beantwortete die Frage: „Was wäre Ihnen lieber: Sauna oder Gramkow?“ mit Sauna.
Grünes Licht gab es auch schon aus dem Innenministerium. "Sehr vernünftig bei der angespannten Kassenlage der Stadt", hieß es. Zumal auch Minister Caffier (CDU) nicht als OB kandidieren wolle. Er wäre ja nicht der erste Ex-Innenminister, der in Schwerin gegen Gramkow baden geht.
Einzig bei den Unabhängigen Bürgern im Stadtparlament regte sich Widerstand. „Aber die sind ja sowieso gegen alles...“, hieß es aus dem Stadthaus. Die Gemüter der UB werden mit Dauerkarten für die Sauna beruhigt, „...da können sie dann in aller Ruhe Dampf ablassen”.