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Wo bitte geht’s zum Slott?
Solche Schilder wären nicht zielführend. Sagen Händler der innerstädtischen Geschäftsstraßen, Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer, der Touristinformation und der Stadtverwaltung. Gemeinsam sind sie eine Arbeitsgruppe, die sich Gedanken darüber macht, wie aktuell und sinnvoll die Hinweisschilder in der Altstadt sind und wo das Leitsystem ergänzt werden könnte. Auf ihrem Tisch landete auch der Vorschlag mit der plattdeutschen Beschriftung.
Er war eine Idee der Stadtvertreter – und wurde damit zum Auftrag für die Verwaltung: „Die Oberbürgermeisterin wird beauftragt, zu veranlassen, dass ausgewählte Wegweiser und Hinweisschilder zu touristischen Zielen im Stadtzentrum mit niederdeutscher Beschriftung versehen werden.“ Warum? „Damit Schwerin seine touristischen Highlights besser für Gäste präsentiert.“ Denn: „Die Menschen, die aus dem bundesdeutschen Gebiet bei uns Urlaub machen, möchten nicht nur Sonne, Strand und Meer genießen, sondern auch unsere Kultur erleben.“ Dazu gehöre auch das Platt, hieß es in dem Antrag, dem die Stadtvertreter im März mehrheitlich zustimmten.
Das wäre also ungefähr so, als ob der Mecklenburger in Sachsen ei verbibbsch zum Rodhaus oder Morgd geleitet wird.
Was die Zusatzbeschriftung kosten würde? Woher das Geld nehmen, wenn nicht an anderer Stelle stehlen? Unklar.
Die Verwaltung hat den Auftrag geprüft. Zeit, Arbeitskraft und Ideen gebündelt. Ergebnis: Alls blievt bin olln. Die Umsetzung mache wenig Sinn. Bei Eigennamen sowieso. Und überhaupt könnten nicht genug Touristen etwas mit der Mundart anfangen. Na dann man tau und auf dem Weg zum Slott einfach weiterhin dem "Schloss" folgen.