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Achtung, Mundraub!
In der Nähe der Schleifmühle gibt es Haselnüsse. Brombeeren wachsen en masse: auf dem Weg vom Ärztehaus zum Lankower See, auf Schelfwerder, am Hopfenbruchweg, in der Mettenheimer Straße nahe dem Tulpenweg. Mal versteckt, mal offensichtlich. Gefunden haben wir die Stellen auf www.mundraub.org. Mehr als 40 listet das Internetportal für Schwerin.
Ein Kanu und Obst aus fernen Ländern brachten den Berliner Kai Gildorn und ein paar Freunde auf die Idee für die Seite. Sie seien bei einer Tour auf der Unstrut am Ufer an unzähligen Obstbäumen und Sträuchern vorbeigepaddelt, erzählen sie in Interviews. So wie sie vielerorts am Wegesrand stehen. Und Früchte tragen, die irgendwann verfaulen, weil sie keiner erntet. Die Freizeitkanuten hatten auch Obst dabei. Aber aus fernen Ländern. Die heimischen Früchte vor der Nase, fanden sie das ziemlich absurd. Die Idee, ungenutzte Standorte in einer Karte zu bündeln, war geboren. Das war 2009.
Jeder, der eine solche Stelle entdeckt, kann sie auf der Seite eintragen – wenn er sich vergewissert hat, dass der Mundraub keine Eigentumsrechte verletzt. Insbesondere nicht die von Privatpersonen. Darauf bestehen die Macher der Seite. Kontrollieren können sie die Einhaltung nicht. Daher ihr Appell: Vorm Naschen lieber selbst noch mal vergewissern. Denn: Zum Diebstahl anstiften wolle die Seite ganz und gar nicht, betonen sie.
Der letzte Eintrag für Schwerin stammt von Dienstag. Walnüsse. An der Crivitzer Chaussee.