
Die Feuerwehr ist - trotzdem - da!
Wie viele Einsätze gab es 2013?
Insgesamt musste die Schweriner Feuerwehr zu 405 Brandeinsätzen ausrücken, das sind 62 mehr als im Jahr zuvor. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Rettungsdienste (von 20.586 auf 21.724) und die Zahl der Hilfeleistungen (von 1159 auf 1163).
Was waren die größten Einsätze?
6. Januar 2013: Beim Brand in der alten Bezirksparteischule wurde der ehemalige Vortragssaal komplett zerstört. 60 Feuerwehrleute und 15 Fahrzeuge waren im Einsatz.
19. Mai 2013: Beim Großfeuer auf dem Gelände einer Recyclingfirma bei Rosenhagen unterstützte die Feuerwehr Schwerin die Einsatzkräfte aus den benachbarten Kreisen. 45 Feuerwehrleute halfen bei Löscharbeiten und Gefahrenstoffmessungen.
10. Juni 2013: Das Elbe-Hochwasser. Mehr als 100 Kräfte aus Schwerin waren im Landkreis Ludwigslust-Parchim im Einsatz. Die fünf freiwilligen Feuerwehren halfen beim Füllen der Sandsäcke. Das DRK sorgte mehr als eine Woche lang für Verpflegung.
5. September 2013: Bei Bauarbeiten am Bürgermeister-Bade-Platz wurde eine Gasleitung beschädigt. Der ganze Bereich musste weiträumig abgesperrt werden. Die Folge: Verkehrschaos. Erst nach einer Stunde trat kein Gas mehr aus. „Da sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagte Feuerwehrchef Jürgen Rogmann gestern bei der Vorstellung des Jahresberichts.
27. Oktober 2013: Landeskatastrophenschutzübung in Medewege. Das Szenario: Viele Verletzte nach einem Gefahrgutunfall. Ziel der Übung: Standardisiertes Handeln von Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. Die Helios Kliniken testeten an diesem Tag den Krankenhauseinsatzplan.
5. Dezember 2013: Bereitschaft beim Sturmtief Xaver. Größere Schäden blieben aber aus. Vier Einsätze.
Was waren die häufigsten Ursachen für Brandeinsätze?
1. Rauchmelder-Alarm (109 Fälle, 65 mehr als 2012)
2. Container-Brände (56 Fälle, 23 mehr als 2012)
3. Angebranntes Essen (52 Fälle, 43 mehr als 2012)
4. Brennende Grasflächen (33 Fälle, 4 mehr als 2012)
5. Brennende Autos (16 Fälle, 1 Fall weniger als 2012)
Was waren die häufigsten Hilfeleistungen?
1. Hilfen für psychisch kranke Menschen (249 Fälle, 44 mehr als 2012)
2. Tierbeseitigung (169 Fälle, 3 weniger als 2012)
3. Personen in Not (116 Fälle, 32 weniger als 2012)
4. Abschleppen (106 Fälle, 76 weniger als 2012)
5. Tierrettung (48 Fälle, 1 Fall weniger als 2012)
Hinzu kommen 131 Fehleinsätze, das sind 85 mehr als 2012.
Wie oft wurden die fünf freiwilligen Feuerwehren alarmiert?
Mitte: 142 (112 Brände, 30 Hilfeleistungen) (2012: 105 / 90, 15)
Schlossgarten: 119 (105 Brände, 14 Hilfeleistungen) (2012: 100 / 91, 9)
Wüstmark: 40 (32 Brände, 8 Hilfeleistungen) (2012: 22 / 18, 4)
Warnitz: 35 (30 Brände, 5 Hilfeleistungen) (2012: 25 / 22, 3)
Wickendorf: 8 (4 Brände, 4 Hilfeleistungen) (2012: 6 / 2, 4)
Wie lange brauchten die Feuerwehren bis zum Einsatzort?
In 85 Prozent aller Fälle weniger als 13 Minuten. Die Vorgabe von mindestens 80 Prozent wurde also erreicht. Im Vergleich zu 2012 büßte die Berufsfeuerwehr 6 Prozent ein, lag mit 83 Prozent aber immer noch über dem Strich. Die freiwilligen Wehren konnten ihr Ergebnis deutlich verbessern: von 40 auf 51 Prozent. Insgesamt kletterte der Wert dadurch um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Was hat sich bei der Zahl der Feuerwehrleute getan?
2013 gab es 174 (plus 1) in der Berufs- und 181 (plus 7) in der freiwilligen Feuerwehr.
Wie hat sich das Budget verändert?
Der Gesamthaushalt der Feuerwehr betrug 10.029.732 Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 11.840.800 Euro. Insgesamt also 1.811.068 Euro weniger als 2012 und immer noch 465.268 Euro weniger als 2011.
Und wie lautet das Fazit?
Mehr Einsätze, weniger Geld. Und die nächsten Sparvorschläge liegen bereits auf dem Tisch. Geht es nach dem beratenden Beauftragten und den Wirtschaftsprüfern von PWC, werden die freiwilligen Feuerwehren zusammengelegt und wird der Brandschutzbedarfsplan überarbeitet (überarbeitet = gestutzt). Die Nachtschicht verkleinern? „Das ist unrealistisch und nicht hinnehmbar“, sagte Rogmann. Wenn es nicht so abgedroschen wäre, könnte man schreiben: Bei der Feuerwehr brennt's.