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Rückblick: Max auf der Bahre, Abschied vom Fachverstand und Lärm um eine Musikkneipe
Da war der Kran und hob die großen Buchstaben vom Dach. Ein letzter Gruß von Max. Bahr ist endgültig Geschichte. Im Markt wird gewerkelt, gestrichen, geschraubt. Neue Regale werden aufgestellt und Stück für Stück mit Waren gefüllt. Bauhaus macht ernst. Mitte Mai soll die Eröffnung sein.
Unsere Espresso-Maschine wartet immer noch im Karton. Wenn erst mal die Küche steht, dann packen wir sie aus und dann gibt es einen richtig feinen Kaffee.
Wir stoßen mit in der Tasse gebrühtem Kaffee an. Haben wir es doch gewusst: Schwerin ist meisterlich. Die Sportakrobatinnen vom VfL bringen aus Hamm zwei Meistertitel mit nach Hause. Und die Läuferinnen und Läufer der Laufgruppe Schwerin standen beim Frühlingslauf in Neubrandenburg gleich fünfmal ganz oben auf dem Treppchen.
Wir denken über Werbung nach. Die Schweriner sollen dieschweriner kennenlernen. Die Frage der Woche: Ist ein Bauch ein guter Werbeträger?
Die Schweriner Politik verabschiedet sich von Fachkompetenz. Stellen wir uns mal einfach vor, da gibt es jemanden, der möchte gern in einem sensiblen Bereich am Ufer eines Sees ein Hochhaus errichten. Nun, das ist ein heikles Thema. Aber dafür gibt es ja Fachleute. Und so beschäftigen sich der Umwelt- und der Bauausschuss mit diesem Projekt. Beide sind der Meinung, das Projekt sollte so, wie es ist, abgelehnt werden. Aber in diesen Ausschüssen sitzen ja nur Fachleute. Schließlich gibt es ja noch einen Hauptausschuss, der hat schließlich die Kompetenz die Fachleute zu überstimmen. Und so wurde das Hochhausprojekt am Schweriner Ziegelsee auf den Weg gebracht.
Nur gut, dass wir keinen Küchenkalender haben. Er hätte jetzt schon ein Vierteljahr sinnlos herumgelegen.
Kindergärtnerinnen verabschiedeten sich am Mittwoch von den Kindern ausnahmsweise mal nicht bis zum nächsten Morgen, sondern bis zum nächsten Mittag. Am Vormittag mussten sie noch vor der Staatskanzlei auf Trillerpfeifen pfeifen. Viel Lärm für ein bisschen mehr Geld. Der öffentliche Dienst verhandelt Tarife. Und zum Ritual gehören nun mal Streiks.
Das war schon immer so. Na ja, nicht immer. Als Schwerin noch ein Bezirk war, war so gut wie jeder in der Gewerkschaft, gestreikt wurde aber nie. Spaziergänge in der Geschichte holen Erinnerungen aus den Kramschubladen des Gehirns. Kindergärtnerinnen wohnten und lernten im Märchenschloss und das Nachtjackenviertel hieß noch Nachtjackenviertel.
Die Woche verabschiedet sich mit Veränderungen, die die Schweriner aufregen. “Headbanger” wird zum “Rockpalast”, deren Heimat ist statt der Mecklenburgstraße jetzt die Goethestraße. Nur das Bauamt bleibt sich treu.
Wir twittern jetzt auch. Wenn die Küche kommt, werden wir es zwitschern.