Stolperfallen am Marienplatz bekennen bald Farbe

  • Kuska
Nun also doch: Die Bordsteinkanten werden optisch hervorgehoben. Dem vorausgegangen sind Stürze, Beschwerden und auch zwei Klagen auf Schadenersatz.
19.09.2014
Sylvia Kuska

Ab Oktober sollen sich die erhöhten Granitborde an den Haltestellen deutlich von den anderen Steinen abheben. In welchem Farbton, das stehe allerdings noch nicht fest, sagt Carsten Bierstedt vom Amt für Verkehrsmanagement.

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Ein Jahr und zehn Monate ist es her, seit der umgebaute Marienplatz eingeweiht wurde. Seitdem gab es immer wieder Hinweise, Anregungen und Kritik. Im Allgemeinen. Und an den Bordsteinen im Besonderen. Grund: Die grauen Granitplatten an den Haltestellenkanten heben sich farblich kaum von den Steinen im Gleisbett und Fußweg ab. Ein falscher Tritt...

Carsten Bierstedt spricht, basierend auf Informationen aus dem Klinikum, von einer „größeren Anzahl an Unfällen“. In konkrete Zahlen fassen könne er sie aber nicht.

Zwei verunglückte Passanten haben auf Schadenersatz geklagt. Beide Urteile seien zugunsten der Verwaltung ausgefallen. Eine Rechtspflicht, zu handeln, gebe es demnach nicht. 

Die Verwaltung macht es trotzdem. Im Moment holt sie verschiedene Angebote für die Arbeiten ein. Im Oktober soll es losgehen. Dann werden die Bordsteine auf insgesamt 360 Metern gereinigt, aufgeraut und mit farbigem Epoxidharz bestrichen. Kosten: rund 20.000 Euro. Bezahlt werden sie mit Geld, das von den Bauarbeiten am Marienplatz übrig geblieben sei.

Warum wurden die Bordsteine nicht von Anfang an farblich abgesetzt? Die Gestaltung des Marienplatzes wurde in einem Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Der Gewinnerentwurf habe das nicht vorgesehen. Das sei auch zulässig gewesen, sagt Carsten Bierstedt. Man sei davon ausgegangen, dass Passanten erkennen können, dass ein Bordstein kommt.