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Verrückte halbe Stunde - die Reaktionen
Friedensschule, Fritz-Reuter-Schule, Waldorfschule – auch hier sind Eltern ob der morgendlichen Verkehrssituation vor der Schule ihrer Kinder besorgt und genervt. „Überall der gleiche Wahnsinn. Anhalten, aussteigen und weiterfahren – das wäre perfekt“, so einer der Kommentare auf Facebook. Stattdessen werde das Chaos zum Teil auch von Eltern selbst unnötig verschärft, etwa dann, wenn sie mit anderen Eltern am Auto noch einen Plausch halten, statt den Weg zügig frei zu machen, kritisiert die Kommentatorin. In einem weiteren Eintrag wird vorgeschlagen, an einspurigen Straßen die Kinder „lieber ein, zwei Straßen vorher rauszulassen“ und die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen.
Eine andere Mutter hat sich sogar an den Nahverkehr gewandt, möchte ihn auf der Linie 14 in Richtung Jugendherberge mit ins Boot holen. In einem Brief, der unserer Redaktion vorliegt, schreibt sie an das Unternehmen: „Der Bus, der morgens um 7.24 Uhr vom Marienplatz Richtung Jugendherberge fährt, ist vor allem in der Wintersaison übervoll, sodass Eltern von Kindern aus der ersten und zweiten Klasse ihre Kinder zum Teil nicht mehr mitfahren lassen, weil sie nicht sicher sein können, dass sie gut zur Schule kommen.“ Der Bus fahre zu dieser Zeit insgesamt vier Schulen an. Die Bus-Ausgänge würden aufgrund der vielen Fahrgäste als Stehplatz benutzt, jüngere Kinder trauten sich dann oft nicht, sich durch die Menge zu quetschen, so die Erfahrung der Mutter. Die Folge: „Viele Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule." Ein zweiter Bus könnte dem aus ihrer Sicht Abhilfe schaffen – und würde gleichzeitig auch die Eigenständigkeit der Kinder fördern.