Das die Buchpräsentation auf den 66. DDR-Geburtstag fiel, war wohl Zufall. Aber ein besseres Datum hätte es kaum gegeben. Denn die Geschichten in diesem Buch sind es, die am Ende die DDR beerdigt haben. Geschichten aus der Wendezeit. Persönliche Geschichten. Emotional erzählt. Und so manchem Zeitzeugen sind bei der Erinnerung noch einmal die Tränen in die Augen geschossen. Und so manchem geht es heute noch genau so beim Lesen dieser Geschichten. Es sind immer Worte und Bilder die Erinnerungen auslösen. Und bei jedem eine ganz eigene, ganz persönliche.
Siv Stippekohl und Thomas Balzer sind monatelang mit einem Bauwagen durchs Land gefahren und haben diese Geschichten aufgesammelt. Sie haben geforscht, gesucht und mehr gefunden, als sie am Ende unterbringen konnten. Geschichten von der ersten Montagsdemo in Schwerin, dieser irren Doppeldemonstration, vom Neuen Forum auf dem platten Land und davon, dass der Norden keineswegs lange geschlafen hat. Die erste Anmeldung für das Neue Forum war hier, in Schwerin.
Stippekohl und Balzer haben die Menschen erzählen lassen, über die Wende, die neben der des Staates oft auch eine ganz private war. Mit ihrer Zeitreise haben sie im Rundfunk und Fernsehen die Ereignisse vor 25 Jahren noch einmal erlebbar gemacht. Erinnerungen für die Älteren, Geschichtsstunden für die Jüngeren.
Jetzt ist daraus ein Buch geworden. Fest eingebunden, 252 Seiten dick und ein gutes Kilo schwer. Geschichten die Geschichte schrieben. Geschichten aus Mecklenburg-Vorpommern. Inklusive einer DVD, für alle die Geschichte auch sehen möchten.

Programmtipp:
Heute abend berichtet der NDR über das Buch und die Vorstellung, ab 19.30 Uhr im Nordmagazin.

Buchtipp:
Thomas Balzer, Siv Stippekohl
Atlas des Aufbruchs
256 Seiten, Ch. Links Verlag 2015
ISBN 978-3861538479

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