Die geschwätzigste Waschmaschine der Stadt

  • Stadtarchiv Schwerin
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Sie sehen keine Waschmaschine? Doch, doch! Der Pavillon am Südufer! Geschichte(n) aus Schwerin. Gelesen 2015 auf dieschweriner.de.
28.12.2015
Sylvia Kuska

Hier hatten bis zu 18 Frauen Platz zum Schnacken – und Wäschewaschen. Ein Laufsteg schützte sie davor, selbst ungewollt im Pfaffenteich baden zu gehen. „Der Pavillon war die Klatsch- und Nachrichtenzentrale der Stadt“, sagt Rainer Blumenthal vom Stadtarchiv.

Aufgestellt wurde er 1857. 30 Jahre lang wurde hier so manch schmutzige Wäsche gewaschen. Als die Kanalisation gebaut und Wasserleitungen verlegt wurden, verlor der Tratschplatz an Bedeutung. Im November 1892, nach diversen Choleraerkrankungen, wurde das Wäschewaschen im Pfaffenteich schließlich verboten.

Und nun? Abreißen? Umsetzen! 1893 wurde der Pavillon auf den Bürgermeisterberg im Zippendorfer Wald gebracht, als Rastplatz für Wanderer mit Blick über den See. 1958 hatte sich der Zahn der Zeit so durch die Wände gefressen, dass er abgerissen wurde.

(Quelle: Udo Brinker: Chronik der Stadt Schwerin)