
Lenin? „Ein Antidemokrat reinsten Wassers“
Das Lenin-Denkmal ist sehr umstritten. Befürworter weisen auf die geschichtliche Bedeutung und die positiven Leistungen Lenins hin, Gegner auf seine Verbrechen und seine antidemokratische Haltung. Die Frage ist doch: Was soll ein Denkmal ausdrücken? Üblicherweise ehrt man mit einem Denkmal den dort Abgebildeten. Ist denn eine solche Ehrung richtig und sinnvoll im Falle von Lenin?
Unbestreitbar hat Lenin mit dem Frieden von Brest-Litowsk geholfen, den I. Weltkrieg für das russische Volk zu beenden. Auch hat er sich um die Alphabetisierung bemüht. Das kann man ihm positiv zurechnen. Aber ansonsten? Er zerschlug die demokratische Revolution in Russland und setzte an ihre Stelle die „Diktatur des Proletariats“ bzw. die Diktatur seiner Partei, die in den folgenden Jahrzehnten über Osteuropa einen Schatten legte. Er bekämpfte im hierdurch ausgelösten Bürgerkrieg die demokratische Opposition, er ordnete den „Massenterror“ gegen seine Gegner an. Er ließ die sowjetischen Truppen in Polen einmarschieren, verschärfte durch Verfolgung der Bauern die ohnehin schon bestehende Versorgungskrise und ordnete sogar selbst Hinrichtungen an.
Man könnte hier noch weitere Punkte benennen, aber schon allein bei dieser Aufzählung wird klar, was Lenin war: Ein Antidemokrat reinsten Wassers und ein (Mit-) Verantwortlicher für viele Millionen Tote. Nicht umsonst wurden bei der demokratischen Revolution in Osteuropa die Lenindenkmäler in vielen Staaten, einschließlich der DDR, abgerissen. Soll Schwerin wirklich - als einzige Stadt Westeuropas - einem solchen Menschen gedenken? Mit Sicherheit nicht.
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