„Ort des Friedens statt Lenin-Statue“

  • Hans-Dieter Hentschel
Der Historiker Jörg Ganzenmüller hat die Infotafel am Lenin-Denkmal bewertet. Sein Ergebnis: Der Text ist voller Fehler. Muss also nachgebessert werden? Soll man noch einmal grundsätzlich über die Statue diskutieren? Hier der Vorschlag von Georg Kleinfeld, Mitglied der Stadtvertretung und Vorsitzender der Jungen Union.
18.12.2014
dieschweriner

In den vergangenen Monaten sind in der Ukraine etliche Lenin-Standbilder von der Bevölkerung gestürzt worden. Und das auch zurecht. Dass wir in Schwerin 24 Jahre nach dem Ende des DDR-Unrechtsstaates einem Massenmörder immer noch eine Glorifizierung ermöglichen, ist eine Verhöhnung der Menschen, die Lenins Klassenkampf zum Opfer fielen.

Die Verehrung durch eine Statue empfinde ich ohnehin als unpassend: An den Händen Lenins klebt Blut. Er hat den Grundlagen für die kommunistische Herrschaft in der Sowjetunion gelegt, die unendlich viel Tod und Leid über das Land gebracht hat. Wer das bis heute nicht glaubt, konnte sich bei der vielbeachteten Gulag-Ausstellung im Marstall vom Gegenteil überzeugen. Es kann nicht sein, dass Lenin trotzdem in einer deutschen Landeshauptstadt mit einer Statue gewürdigt wird. Bei einem solchen Tyrannen nützt auch die jetzige Erklärungstafel nichts.

Als Alternative setze ich mich für einen Ort des Friedens und der Freiheit ein. Ein solcher Ort muss den Millionen Opfern von Gewaltherrschaft gedenken und ein Mahnmal für die Zukunft sein. Zusätzlich sollte ein Baum des Lebens gepflanzt werden, um die Gedenkstätte angemessen zu gestalten und den vielen Toten von Diktaturen und Kriegen die nötige Ehre zu erweisen.

Ein weiterer Aspekt stört mich bei dieser Thematik noch: Lenin ist ein Schandfleck auf dem Großen Dreesch und für ganz Schwerin. Die Statue wird ständig beschmiert und muss daraufhin, aufwendig und mit großen Kosten verbunden, gereinigt werden. Dies verdeutlicht zudem, dass Lenin vielen Bürgern offenkundig ein Dorn im Auge ist und wir eine Alternative benötigen. Deswegen sollte die Stadt Schwerin in Zeiten klammer Kassen auf solche unnötigen Ausgaben verzichten, sich Lenins entledigen und einen Ort des Friedens und der Freiheit errichten.

Die Tafel-Bewertung von Jörg Ganzenmüller: hier klicken

Und hier die Vorschlage von:

- Lothar Gajek

- Anne Drescher

- Helmut Holter

- Wolfgang Leist

- Falk Schettler

Was meinen Sie? Was soll mit der Infotafel geschehen? Und was mit der Lenin-Statue? Schreiben Sie uns an: redaktion@dieschweriner.de