Quergedachte Ansichtssache oder des Kartenrätsels Lösung

  • Stadtarchiv
Ein Panorama sollte es werden. Ob der Fotograf das vergessen hatte oder erst hinterher erfuhr, lässt sich heute nicht mehr sagen. Auf jeden Fall hatte er damals, um 1910, ein Problem. Und eine Lösung!
22.11.2014
Sylvia Kuska

Er war extra aus Berlin angereist. Fotografierte den Markt: das Krambudengebäude, die Marktstände, den Dom, das Fachwerkhaus. Zurück in Berlin konnte er das Bild drehen und wenden wie er wollte. Ein Querformat bekam er mit diesem Ausschnitt nicht hin. Das sollte es aber werden. Und so entstand die Karte aus unserem Postkartenrätsel von gestern: Er verdoppelte kurzerhand das linke Haus und stellte oben rechts noch eines hin, das es da nie gegeben hat. „Das hat er von der Puschkinstraße rübergezogen“, sagt Rainer Blumenthal vom Stadtarchiv. Es sei das Haus, in dem sich heute der Brautmodenladen befinde. Für die Karte habe er es noch etwas höher "gebaut". Ganz ohne Computer und Photoshop. „Das muss eine ziemliche Bastelarbeit gewesen sein.“

Sind solch verfälschte Postkarten eigentlich wertvoll? „Nein. Dafür gibt es zu viele davon.“