Am Ende der DDR
Die Bilder sind schnell durchgeklickt. Wer das Original auf der Bühne sehen möchte, braucht Sitzfleisch. Anderthalb Stunden. Pause. Noch einmal knapp eine Stunde. Die 1000 Romanseiten von Uwe Tellkamp auf die Bühne zu bringen, braucht seine Zeit.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Arztfamilie Hoffmann.
Sohn Christian will Medizin studieren, verpflichtet sich deshalb zu drei Jahren Volksarmee. Die Härte des Systems verändert ihn, lässt ihn zu „Nemo“, einem Niemand werden.
Vater Richard hat sich in seinem privilegierten Leben zwischen Familie und Geliebter gut eingerichtet, als ihn ein Jahre zurückliegendes Vergehen einholt und erpressbar macht.
Mutter Anna sucht nach ihrer Rolle in der Familie und der Gesellschaft und nähert sich der Oppositionsszene.
Ihr Bruder Meno weiß als Lektor über die Gesetze und Grenzen der Kulturpolitik genau Bescheid und wankt zwischen Ermutigung und Einschränkung der Schriftsteller, die er unterstützen will.
Eine komplexe Familiengeschichte zwischen Hausmusik, Volksarmee und der Suche nach einem guten Leben in den 80ern.