
Feine Sahne Fischfilet startet Tour in - Beamtenzombietown
„Badabumm-Badabäng! Releaseparty-Warm up in Beamtenzombietown Schwerin!“ Badabumm-Badabäng: Das könnte an Caffier gehen. Beamtenzombietown an die Stadt. Aber die Band kommt ja trotzdem. Am 23. Januar ins Komplex, einer der „wenigen geilen antifaschistischen Läden in Mecklenburg“, wie FSP auf ihrer Facebookseite schreibt. Ein Zusatzkonzert zur Tour „Bleiben oder gehen“, weil der Auftritt auf Burg Klempenow am Tag darauf binnen sieben Stunden ausverkauft war.
Am Erfolg von Feine Sahne Fischfilet ist auch der Innenminister, wenn auch indirekt, beteiligt. Dreimal schon tauchte die Band im Verfassungsschutzbericht des Landes auf. Für den Hattrick - und die Aufmerksamkeit - bedankte sie sich mit einem Video. „Gesetzestreue lohnt sich nicht, mein Darling“, hieß der neu geschriebene Text zum bekannten Refrain.
Wie der dritte Eintrag begründet wurde? Unter anderem mit einer Selbstcharakterisierung der Band:
„Das, was wir machen, ist keine Kunst! Das, was wir machen, ist nicht für die Galerie, nicht für die Glasvitrine. Das, was wir machen, soll eine Art Werkzeug sein, um unserer Wut gegenüber Rassisten, Sexisten, Homophobie und Staat eine Stimme zu geben! Wir wollen für unsere Träume, unsere Utopien weiter kämpfen... Auftritte von uns sollen Spaß machen – und eine Art Krafttankstelle für den weiteren Kampf für unsere Träume sein!“
Schreibweise wie im Original, fügten die Verfassungsschützer hinzu - ebenso ihre Einschätzung. „Dieses Zitat ist insbesondere deshalb hervorzuheben, weil sich FSF bei der Frage, inwieweit ihre Mitglieder in Gegnerschaft zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung stehen, immer wieder auf die grundgesetzlich garantierte Kunstfreiheit beruft – für eine Betätigung, die von ihr explizit nicht als ,Kunst' eingeordnet wird.“
Seit der Premiere streiten sich Feine Sahne Fischfilet mit Lorenz Caffier darüber, ob solche Aussagen, Passagen und Interpretationen die Einträge rechtfertigen. „Dreimal reicht, bitte nicht wiederwählen!“, hieß es im Video.
Und in der Ankündigung für das Konzert in Schwerin? „Beamtensöhne und Beamtentöchter bekommen einen Begrüßungssekt und auf Wunsch selbstverständlich auch einen Kuss!“