Kein Theater ums Theater

  • Hans-Dieter Hentschel
    Stellte sich den Fragen des Publikums: Lars Tietje.
  • Hans-Dieter Hentschel
    In der Diskussionsrunde: Kulturdezernentin (und OB) Angelika Gramkow
  • Hans-Dieter Hentschel
    In der Diskussionsrunde: Aufsichtsratschef (und Stadtpräsident) Stephan Nolte
Unaufgeregt verlief die Diskussionsrunde zur Zukunft des Mecklenburgischen Staatstheaters am Montagabend in der Kunstschule Ataraxia. Der künftige Intendant stellte dabei sein Konzept vor.
07.07.2015
Hans-Dieter Hentschel

Er wolle das Theater auf eine künstlerisch andere Schiene setzen, deshalb die umfangreichen Veränderungen im Ensemble und in den Leitungsebenen, sagte Lars Tietje auf der Veranstaltung des kulturratschlages (x) schwerin. Das heißt für:

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- das Schauspiel: Zurück zur Kernkompetenz, nämlich dem Schauspiel. Durchbrechen der jetzigen Entwicklung, die fast ausschließlich auf besucherorientierte Inszenierungen setzt.

- das Ballett: Zur Zeit klassisch ausgerichtet, das werde bei der künftigen Ensemblestärke nicht mehr so möglich sein, sagte Tietje. Er möchte mehr den Solotänzer ins Licht rücken.

- das Musiktheater: Das braucht ein bisschen mehr Profil, so Tietje. „Der neue Operndirektor kann berauschende Bildergeschichten erzählen.“ Das Opernpublikum müsse zurückgewonnen werden.

- die Fritz-Reuter-Bühne: Wird nicht angerührt, aber gespart werden muss auch da.

- das Kinder- und Jugendtheater: Soll ausschließlich von Parchim bedient werden. Ausnahme: das alljährliche Weihnachtsmärchen.

- die Schlossfestspiele: Wird es mit dem neuen Intendanten weiter geben. „Es ist aber unwahrscheinlich, dass auch in den kommenden zehn Jahren ausschließlich Verdi-Opern aufgeführt werden“, so Tietje. Auch die einfache Operette habe keine Zukunft („wird von Neustrelitz bedient“). Es bedürfe eines neuen Konzepts. Gesucht werden müssten neue, attraktive Spielstätten.

 

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