La Traviata mit langem Hals

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    Der Blick aus Reihe 1 auf die Bühne - genauer: auf 80 Prozent der Bühne
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Zuschauer in den ersten Reihen werden nicht alles sehen können, wenn es am 3. Juli los geht mit der Verdi-Oper auf dem Alten Garten.
11.06.2015
Matthias Hufmann

Es gibt ein Sichtachsenproblem. Und zwar in den Reihen 1 bis 5, heißt es - ganz inoffiziell - im Theater. Offiziell sagt Joachim Kümmritz: „Die Situation ist nicht optimal, aber nicht sonderlich anders als in den Vorjahren.“ Bei Nabucco zum Beispiel sei die Bühne auch nur zwei Meter weiter entfernt gewesen von der Tribüne.

Nicht optimal bedeutet: Die Zuschauer sehen 80 Prozent der Szenen komplett, schätzt der Intendant. Alles auf der unteren Bühne. Und fast alles auf der oberen. Nur mit der Sicht auf den hinteren Bereich könnte es schwierig werden. „Aber dort findet auch nicht viel statt.“

Wie es zu den fehlenden 20 Prozent kommen konnte? „Eine Produktion wie diese hat einen Vorlauf von zwei Jahren“, so Kümmritz. „Es gibt Entwürfe des Bühnenbildes, die Bühne wird gebaut, die Tribüne geplant.“ Und wenn der Vorverkauf starten würde, „bist du noch lange nicht fertig.“ Es sei immer ein Kompromiss.

Im Theater sagt man: Erfahrene Zuschauer setzen sich in Reihe 8, 9 oder 10. Man habe nicht von jedem Platz aus die gleiche Sicht. Das würden die meisten wissen.

Das Problem ist: Karten in Reihe 1 (Mitte) sind genauso teuer wie in Reihe 10 (Mitte). Kategorie A, 79 Euro. Eine Ermäßigung sei nicht vorgesehen, sagt die Sprecherin des Theaters.

Und so kann es sein, dass Zuschauer vorn mit langem Hals gucken müssen, was hinten auf der Bühne gespielt wird - um am Ende mit dickem Hals nach Hause zu gehen.

 

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