Mörderische Musikgeschichten

Subway To Sally gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Bands der Schwarzen Szene und ist mit ihrem gefeierten neuen Album "Mitgift" nach Ostern live in Rostock zu erleben. Wir sprachen mit Bandleader Eric Fish über das geplante Konzert im Moya und sein Faible für junge Talente. Teil 21 von Ulis Popkolumne.
19.04.2014
Uli Grunert

Das neue Subway To Sally-Konzeptalbum ist gerade mit viel Medienwirbel in die deutschen, österreichischen und Schweizer Charts eingestiegen. Was ist der Hintergrund von „Mitgift"?

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Eric Fish: In der Tat sorgt „Mitgift" für gehörige Aufmerksamkeit und das ist gut so! Man kann sagen, dass es der Arbeit am Album enorm zuträglich war, sich lange vorher einen konzeptionellen Rahmen zu setzen. Mördergeschichten nämlich. Eine Idee, nicht gerade plötzlich geboren, aber doch sehr schnell mit innerbandlichem Konsens versehen. In zwölf Songs erzählen wir Geschichten über neun tatsächlich geschehene Verbrechen aus fünf Jahrhunderten, von der Nekrophilie bis zum Serienmord. Fasziniered hinter allem die Frage: Wie wird ein Mensch zum Täter? Favoriten möchte ich nicht nennen, denn es fällt mir schwer, einen oder zwei herauszugreifen. Das Album ist als Einheit in Stahl gegossen. Im April gehen wir damit auf Tournee werden auch in Mecklenburg, konkret in Rostock auftreten. Die Platte ist das tragende Element der Show, vom Bühnenbild bis zum Programm.

In ersten Rezensionen schwärmen die Kritiker darüber, wie gekonnt hier Subway To Sally-Traditionen mit neuen elektronischen Sounds verbunden wurden. War das so vorgesehen?
Ja, das war von Beginn an der Plan. Modern sein, ohne Trademarks zu verlieren. Ein schmaler Grat, zugegeben, aber wundervoll, mit unendlich viel Hingabe und Aufwand umgesetzt durch unsere beiden Genies Ingo Hampf und Simon-Michael Schmitt. Dub Step zurückübertragen auf Schlagzeug und Gitarrenriffs. Das ist doch mal ein Ansatz!

Viele Fans bezeichnen „Mitgift" als bisher bestes Album von Subway To Sally...
Ich stimme in diesen Chor ein. Allerdings würde wohl jeder Musiker das neueste Album als sein bestes bezeichnen. Es ist wirklich großartig! Zu meinen Lieblingsalben zählen weiter „Engelskrieger" und „Schwarz in Schwarz".

Sie präsentieren wie einst Heinz Quermann mit „Herzklopfen kostenlos" im TV als Kurator eine Live-Musik-Reihe mit jungen Talenten. Wie kam es dazu?
 Junge Leute, die musikalisch und textlich was drauf haben zu unterstützen, ist seit langem ein teures Faible von mir. Schön, dass die Zusammenarbeit mit dem Klangwert in Schwerin so gut klappt. Lari ist der wiedergeborene Rio Reiser. Mehr braucht man da nicht sagen. Und Wanda Thot ist eine Fleisch gewordene Sirene, die noch jeden zu Tränen gerührt hat, der sie gehört hat.

Termine in der Umgebung:
Subway To Sally spielen am 26. April im Moya, Rostock.

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