MV dreht durch

  • Hans-Dieter Hentschel
    Filmfestleiter Volker Kufahl mit Stargast Jaecki Schwarz
  • Hans-Dieter Hentschel
Rund 400 Kino- und Fernsehfilme wurden bisher in Mecklenburg-Vorpommern gedreht - der erste bereits 1904. Zu diesem Ergebnis kam eine fünfköpfige Autorengruppe nach dreijähriger Recherche. Das neu erschienene Buch „Stilles Land und großes Kino“ listet knapp 250 Produktionen und Drehorte auf.
08.09.2015
Hans-Dieter Hentschel

Die FilmLand M-V gGmbH und die SVZ präsentierten den Band am Montag Abend im Schweriner Filmpalast „Capitol“. Als Zeitzeuge und Stargast geladen: Jaecki Schwarz - Rekordhalter mit 11 Drehs in MV.

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Zunächst flimmerte der 1969 gedrehte Streifen „Weite Straßen - Stille Liebe“ über die Leinwand. Dann plauderte Schwarz über amüsante Begebenheiten aus seinem Schauspielerleben.

Zu Manfred Krug: Mit dem sollte er immer Skat spielen, trotzdem Schwarz das Spiel hasste. Schließlich gab er Krug 5 Mark und sagte, dass er dann auf das Spiel verzichten könne. Doch Krug meinte, er wolle das Geld nicht so einfach geschenkt, sondern als Lehrgeld verstanden wissen. Für den oben genannten Film brauchte Krug einen Lkw-Führerschein. Die Produktion organisierte einen Lehrgang bei der GST. Für Krug umsonst. Zudem ließ dieser sich die Fahrstunden noch honorieren. Mit DDR-Fleppen fuhr er schließlich in der ARD-Fernsehserie „Auf Achse“ von 1977-1995 durch ganz Europa.

Zu Drehorten: Da wurde schon mal aus Ersparnisgründen Bulgarien auf die Insel Rügen nach Thiessow verlegt. Der Sonnenuntergang war wunderschön. Bei einem Dreh auf der Ostsee sollte keine Land mehr in Sicht sein. Also verließ die Crew die damalige Dreimeilensperrzone. Pässe blieben an Land und wurden anschließend sogar abgestempelt. Soviel zur Sicherheit...

Zur schauspielerischen Zukunft: Der Jugendwahn mache auch vor den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht
Halt. Eine Rolle als Bösewicht würde das künstlerische Schaffen abrunden, sei jedoch nicht in Sicht. Also bleibe nur noch Sputnik in der Fernsehserie „Ein starkes Team“.

Vor dem endgültigem Ruhestand griff der Ex-Tatortkommissar Schmücke am Ende der Veranstaltung noch zum Stift und signierte eifrig die Neuerscheinung aus dem Hinstorff-Verlag.

 

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